Lake Nabugabo

Leider macht die kleine Regenzeit den Besuch der urtümlichen Nationalparks im Westen des Landes nicht mehr möglich. Der Bwindi Impenetrable und Rwenzori National Park, die noch auf unserer Wunschliste standen, sind an sich regenreiche Gebiete (3000 mm Niederschlag im Jahr!), in der Regenzeit werden die Pisten dort jedoch unpassierbar. Da wir nicht im Graben landen wollen, ändern wir unsere Pläne und peilen als nächstes den Lake Bunyonyi an, bevor wir nach Ruanda weiter reisen.

Außerdem entscheiden wir uns gegen Stadt und Verkehrschaos, lassen Kampala und Entebbe links liegen und legen stattdessen einen Zwischenstopp beim Lake Nabugabo ein. 15 km abseits der Hauptstraße landet man am ruhigsten und friedlichsten Platz der Welt, wenn die Flugstaffel von Uganda gerade keine Übungen veranstaltet. Das Kerosin hat Gott sei Dank nur für 30 Minuten gereicht, war aber ohrenbetäubend und hat alles Grillengetöse und Vogelgezwitscher um uns herum zum Erliegen gebracht. Warum das arme Uganda überhaupt eine Luftwaffe unterhält, entzieht sich unserer Kenntnis. Mit dem Geld dieser einen Flugübung hätte man die Kinder in 1000 Dörfern vernünftig einkleiden können. Sie laufen alle in Lumpen herum und haben keine Schuhe.

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Peter macht „Birding“ - bitte nicht wortwörtlich übersetzen, es heißt „Vogelsafari“.

Mittlerweile wundern wir uns wie groß die „kleine Regenzeit“ tatsächlich ist. Täglich bekommen wir eine ordentliche Husche ab. Für uns recht unberechenbar, mal nachmittags, mal nachts und auch schon mal beim Frühstück. Eine Stunde später scheint wieder die Sonne. Heute frühstücken wir um halb neun in der Sonne, die schon so hoch am Himmel steht wie in Deutschland im Hochsommer um die Mittagszeit. Peter baut das Sonnensegel auf, zwei Stunden später zieht eine dunkle Wolkenfront auf und ein Sturm braut sich zusammen. Aus unserem friedlichen See wird eine schäumende Masse, unser Sonnensegel zerrt am Auto. Wieder zwei Stunden später hat sich die Luft von 30° C auf 22° C abgekühlt und alles ist wieder friedlich. 

Wir haben Vollmond, der den See in ein stimmungsvolles Licht taucht. Seit wir in Afrika sind, zählen wir die Monde wie Winnetou - es ist der zweite auf dieser Etappe. Wer weiß daheim schon, ob Vollmond ist oder nicht? Man selbst versteckt sich im Haus und der Mond hinter den Wolken. Hier ist’s „sonnenklar": in zwei Monden ist Weihnachten!

Da wir direkt am Äquator sind, zeigt sich ein weiteres Himmelsphänomen. Hier reihen sich die Planeten und der Mond wie eine Perlenschnur über den Zenit. Für Sternengucker äußerst imposant! Auch den Großen Wagen, ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre, sieht man noch. Er liegt nur etwas verquer am Himmel. 

Zwei „Monde" haben wir auf dieser Reise schon erlebt.

© 2015 P Wroblowski / H Zängerlein                                                                                                     Legende          Disclaimer          Kontakt          Sitemap