Es geht wieder bergauf - Dritte Andenrunde

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Erster Mirador auf 1800 m in eine Tal-Oase.

Nach der Runde der Sechstausender und der Woche rund um San Pedro starten wir in Huara bzw. ab dem Giganten der Atacama unsere dritte Andenrunde: zum Geysir Puchuldiza, durch den Parque Nacional Volcán Isluga, zum Monumento Natural Salar de Surire mit den Termas de Polloquere,  durch das Reserva Nacional Las Vicuñas und zum Parque Nacional Lauca. Alle Attraktionen liegen auf dem Altiplano über 4000 m. Von Huara bis Putre, der Endstation,  sind es 400 km, davon 300 km Schotterpiste. Es ist also nicht zu verhindern, dass wir zweimal auf über 4000 m übernachten. Dazu muss man in den Alpen schon kurz unter den Matterhorn-Gipfel klettern. Wir haben es zwar etwas bequemer als im Biwak-Sack in der Solvay-Hütte, aber sind dennoch sehr gespannt, wie sich eine Nacht über 4000 m anfühlt.

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Da die Landschaft nur sehr langsam, aber stetig ansteigt, merken wir auf unserer ersten Etappe fast gar nicht, wie wir an Höhe gewinnen. Aber es fährt sich wie mit angezogener Handbremse, wie Peter meint. Auf 60 km erklimmen wir 2300 Höhenmeter und übernachten zum Akklimatiersen auf 3470 m. Gott sei Dank blähen wir uns wenigstens nicht auf, wie Zahnpasta, Milchtüte oder eingeschweißte Wurstpackungen und Kaffee-Tüten. Selbst vakuumierte Teebeutel werden rundlich und die Kugel vom Deo-Roller will bei 600 hPa, das sind weniger als zwei Drittel vom normalen Luftdruck, fast aus ihrer Halterung schießen. Bergab geht es übrigens umgekehrt, da wird die Kugel so fest nach innen gezogen, dass man sie erst mit Gewalt loseisen muss. Außerdem ist der Tee nur noch 85°C warm und ein weiches Frühstücksei braucht eine Minute länger. Was in hohem Bogen über und nicht auf den Teller schießt, ist der Senf aus der Heinz-Plastiktube… Sauerei!

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Die „Vermessung der Welt“ muss in Chile erfunden worden sein, links ein Triangulationspunkt, der alle paar Kilometer in der Landschaft steht und rechts ein handgeschriebenes Kilometerschild, dass alle 100 m auch neben einer Schotterpiste angebracht ist. Eine solche Piste ist ja auch kein Feldweg, sondern hat eine dreistellige Straßennummer!

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