Sitzbad und Alpakasuppe über 4000 m - Salar de Sulire

Diese Gewitterwolken und der Donner sind uns nicht ganz geheuer.

Heute fahren wir 150 km Schotterpiste, teilweise so langsam, dass uns unsere eigene Staubwolke überholt. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, wir werden mit gigantischen Blicken auf die Anden-Bergwelt mit schneebedeckten Vulkanen, auf die blendende Salzebene Salar de Surire und nicht zuletzt mit einem Sitzbad im dampfenden Thermalpool der Termas de Pollequere belohnt. Wir kommen also unserem Versprechen nach, ab sofort nur noch über 4000 m in heißen Termalpools zu baden…

Im Pool drängen wir uns in die kühle Ecke mit einer Schweizer Reisegruppe, die in den nächsten Tagen die umliegenden Berge erklimmen will. 1000 Höhenmeter in dieser dünnen Luft - Respekt! Dachten wir doch, wir wären ganz schön tough, offensichtlich machen wir aber nur die Weichei-Variante :-) 

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Blendend im wahrsten Sinne des Wortes liegt der Salar de Surire vor uns. Die Thermalquellen dampfen, nicht weil es außen so kalt wäre, sondern weil sie so heiß sind. Man muss sich eine kühle Ecke für sein Sitzbad aussuchen.

Am nächsten Tag ändern wir spontan unsere Planung. Statt über den Nationalpark Lauca  nach Putre weiter zu fahren, fahren wir direkt nach dorthin. Grund sind sich auftürmende Gewitterwolken, die von Bolivien über die Anden ziehen. Dass gegen Nachmittag die Wolken aufziehen, beobachten wir zwar schon seit drei Tagen, aber heute sind die Wolkentürme besonders dunkel, wir sehen Blitze und der Donner rollt über den Altiplano. So etwas haben wir noch nie gehört - wir denken zunächst an eine Sprengung oder poltern die Aymará-Götter etwa heute ? Auf alle Fälle unheimlich!

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Die Rauchfahne des Vulkans Guallatiri sieht man vom gleichnamigen Dorf. Dort gibt es auf Wachstuch und Plastikdecke eine Alpaka-Suppe.

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Aber man soll nichts überstürzen. Im fast verlassenen Dörfchen Guallatire - wir schätzen fünf Einwohner, zwei Polizisten, zwei Nationalpark-Ranger - schauen wir uns die Kirche an, tanken Wasser am Kirchplatz und essen bei der Aymará-Mutti zusammen mit einigen Truckern eine unglaublich leckere Alpaka-Suppe mit Kartoffeln, Reis und vielen frischen Gewürzen. Nur die Kirche ist im Reiseführer erwähnt, Wasser und Suppe haben wir iOverlander zu verdanken.


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