Nach 900 km Fahrt durch die topfebene, landwirtschaftlich intensiv genutzte Region im Norden Argentiniens sind wir in Córdoba. Auch wenn wir nicht die Städte-Typen sind, wollen wir doch einen Streifzug durch die von „Eroberungs-Architektur“ geprägte Innenstadt machen. Doch ganz ehrlich, auf unserer Anfahrt und unserem fast zwei Kilometer langer Fußweg zur zentralen Plaza San Martín werden die Sinne erst einmal strapaziert: es ist laut, es stinkt, die Straßen sind verstopft und das Auge entdeckt zunächst nur heruntergekommene Beton-Architektur.
Anstrengend! - wir brauchen erst mal einen Café con leche mit einer Medialuna im Traditionshaus „Sorocabana“ direkt am Plaza San Martín. Frisch aufgeladen entdecken wir jetzt die unzähligen Kirchen und Prunkbauten, die die Conquistatores hinterlassen haben - eingebettet wie Oasen inmitten der quirligen, jungen Millionenstadt.
Noch einen Fahrtag weiter stehen wir auf 2000 m unter glasklarem Sternenhimmel in der Sierra de Córdoba im Nationalpark Quebrada del Condorito. Ein echtes Kontrast-Programm. Eine 12 km-Wanderung führt zum Rand einer tiefen Schlucht, wo die jungen Kondore (Condorito) das Fliegen lernen - eine Flugschule sozusagen. Wir kommen zur richtigen Jahreszeit und sehen bis zu fünfzehn Lehrer und Schüler gleichzeitig über und unter uns im Wind spielen.
Die zweite Reise durch Südamerika hat begonnen!