Eine ganz schön lange Müllkippe - Die Küste von Tocopilla bis Iquique

Atacama-Pazifikküste: genau hier führt die Straße entlang und wir bestaunen jeden Abend dieses Wolkenschauspiel.  

Nach zwei Wochen im Inland der Atacama mit Temperatur-Differenzen von 25° C zwischen Tag und Nacht, einer Luftfeuchtigkeit von 5 %, die Lippen und Nasen aufs Äußerste strapaziert, glühender Mittagshitze, die einen lahm legt, Sandstürmen, die in die letzte Ritze des iMobils vordringen, und nicht zu vergessen fast täglichen Höhendifferenzen von 1000 Meter und mehr … empfinden wir die Pazifikküste auch dieses Mal als echte Erholung für Geist und Körper …

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… ja, wäre da nicht der Müll. Kein Strandabschnitt ohne Scherben, Papier und Plastikflaschen, keine Ecke ohne Hausrat oder Bauschutt. Dabei sind an echten Badestränden zahlreiche Müllcontainer aufgestellt. Der Weg dahin scheint zu weit. Müll lässt man liegen, wo er entsteht. Fürchterlich und traurig. 

Eigentlich wollten wir hier zwei, drei Tage echten Strandurlaub einschieben, aber wir haben trotz überwältigender Natur kein idyllisches Plätzchen gefunden, das uns zum Verweilen eingeladen hätte. Stattdessen hat Peter fast jeden Abend wenigstens den Müll direkt vor unser Nase weggeräumt oder wir sind gleich im Auto geblieben. Themawechsel!

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Nicht vergessen: auch die Küste gehört zur Atacama, es gibt keine Niederschläge, keine Vegetation, fast keine Zivilisation. Auf den 240 Straßen-Kilometern zwischen Tocopilla und Iquique lassen sich die „Weiler“,von denen man teilweise nur erahnen kann, ob sie noch bewohnt sind oder schon als Geisterstadt gelten, an einer Hand abzählen. 

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Der Trucker-Stopp Chanavaya mit überdimensionierten Portionen ist ein echtes Highlight :-) Nicht nur weil heute der 1. Advent ist, gehen wir zur Feier des Tages essen: in der Schweiz würde man sagen, Fischknusperli. Die sind so gut sind, dass selbst die vom Vierwaldstätter See sich verstecken müssen. Und die doppelte Portion kostet natürlich nicht halb soviel wie in der Schweiz. 

Derweil steht draußen das iMobil zwischen den großen Trucks, wahrscheinlich ebenso erleichtert und etwas müde wie wir. Wir hatten uns nachmittags am Strand festgefahren, einfach eingesackt in den Tiefsand. Das ist uns in ganz Afrika nicht passiert … Man wird leichtsinnig. Man(n) hat geschaufelt, Frau hat Luft abgelassen. Eine halbe Stunde später hat uns das iMobil mit dreifacher Reifen-Auflagefläche dann vollkommen mühelos aus der misslichen Lage befreit. Was so ein „bisschen“ mehr oder weniger Luft ausmacht - kaum zu glauben.



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