Küsten-Kordilleren - Inka-Trail und Chinchillas

Degus lassen sich auch tagsüber beobachten.

Nach dem Nationalpark La Campana müssen wir uns entscheiden: Fahren wir wie die meisten auf der Autobahn entlang der Pazifikküste nach Norden oder nehmen wir die etwas beschwerlichere Route durch die Küsten-Kordilleren, die zunächst einem alten Inka-Trail folgt. Letzteres würde uns zwar besser gefallen, aber passen wir mit unserem iMobil durch die kleinen Tunnel entlang der Strecke? Ein Chilene aus der Gegend versichert uns: Die Strecke wird auch ab und zu von großen LKW befahren, da passt ihr durch :-)


Ruta Los Cristales (San Felipe - Quelon - Illapel)

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Ganz so abenteuerlich hatten wir uns die Tunnel und Brücken dann aber doch nicht vorgestellt. Die Tunnel sind nur einspurige Lehmpisten, stockfinster und das Durchfahren ist nur ab und zu durch eine Ampel geregelt. Die hohen, aber engen Röhren sind zwischen 800 und 1300 m lang. Die meisten sind zwar kerzengerade und man erkennt „am Ende des Tunnels ein Licht“. Doch manche haben Kurven… Erst nachdem wir am ersten Tunnel einen großen LKW in Begleitschutz aus dem Eingang herauskriechen sehen, sind wir uns ganz sicher, dass wir wirklich nicht stecken bleiben. Am zweiten Tunnel kommen zwei Kühe aus einem Tunneleingang gejagt - gefolgt von einem PKW. Drinnen war’s zu eng, um aneinander vorbei zu kommen…

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Auch die Brücken sind nichts für Zimperliche. Ist ein Auto zu breit oder zu schwer - so wie wir, führt eine Umleitung durch das aktuell trockene Flussbett! Zur Regenzeit wird’s hier knifflig …

Abends übernachten wir weitab der Zivilisation in einem solchen Flussbett… 

…mit 3G-Mobilnetz. Soo weit ab der Zivilisation ;-)


Abendhimmel über dem Flussbett.


Naturreservat Las Chinchillas 

Nach Illapel verlassen wir die alte Strecke und fahren „zivilisiert“ weiter zum Naturreservat Las Chinchillas

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Wer denkt, eine Chinchilla ergäbe ein etwas  besseres Kaninchenfell hat weit gefehlt. Das extrem weiche und dichte Fell mit Haaren, die 30 Mal feiner als Menschenhaar sind, und bei dem durchschnittlich 60 Haare aus einer Haarwurzel kommen, mach(t)en es so begehrt, dass die kleinen Nager fast ausgerottet sind. In diesem Naturreservat werden die letzten frei lebenden Exemplare in Chile gehegt und gepflegt. In einem Nacht-Gehege können wir die lichtscheuen Tiere beobachten. Echt putzig.  

Wir dürfen an der Rangerstation über Nacht stehen bleiben und genießen „vom Wohnzimmerfenster“ die Aussicht auf eine Degu-Kolonie und ein „Wasserloch“. 

Wir warten gespannt, als ob gleich ein Puma um die Ecke kommt… aber an unsere ein(!) Quadratmeter große Pfütze kommen nur die Degus, Vögel und ein paar Kaninchen.


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