Stochern im Nebel - Nationalpark Fray Jorge

Phänomen am 30. Breitengrad: kalter Nebelwald im Nationalpark Fray Jorge.

Extreme Klima- und Vegetationswechsel werden uns die nächsten Tage und Woche begleiten - nicht nur von einem auf den nächsten Tag, sondern vom Eingang des Nationalparks Fray Jorge zum 5-km-entfernten Rundweg durch den Küsten-Nebelwald. 

Wir kommen aus der kargen grauen Kakteenwüste und landen im üppig grünen Urwald. Wir tauschen innerhalb dieser fünf Kilometer kurze Hose und Top gegen gefütterte Jacke und Stirnband aus!  



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In diesem Wechsel von Nebel und Sonne bleiben wir drei Tage in den Küstenstädtchen Tongoy und Guanaqueros. 


Wir übernachten nur 50 m entfernt von der Wasserlinie direkt am Meer. Peter wacht vom plötzlich ansteigenden Rauschen des Meeres auf. Ein Brecher nach dem anderen rollt an den Strand, obwohl gar kein Wind geht - komisch. Nachdem er langsam munterer geworden ist, es ist 3:00 Uhr, hat er eine Vermutung, greift zum Handy und googelt nach „Erdbeben Chile“. Treffer!!! Eine Stunde vorher hat 300 km weiter südlich und 25 km von der Küste entfernt die Erde gebebt. 4,7 auf der Richterskala, das finden wir ganz ordentlich, scheint aber hier nichts Aufregendes zu sein. Wir beobachten noch eine Weile das Meer -  zieht es sich zurück?  - vertrauen aber dann auf das gut ausgebaute Tsunami-Frühwarnsystem der Chilenen und schlafen wieder ein.

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In Tongoy werden auf dem Fischmarkt lebende Jakobsmuscheln verkauft: 5 Stück für 1000 Pesos, das sind 1,30 EUR. Das glaubt uns kein Mensch! Bei den rohen Muscheln, die direkt vor unseren Augen „gemeuchelt“ werden, überlässt Heike Peter gerne den Vortritt. Sie zucken noch einmal frisch zerlegt und ein allerletztes Mal, wenn sie Sekunden später mit Zitronensaft beträufelt werden, bevor sie im Mund verschwinden. Soll übrigens sehr gesund sein! So ist dann unser Speiseplan für die nächsten Tage auch ziemlich Meeres-lastig: neben Jakobsmuscheln (dieses Mal gebacken!) gibt es Schwertfisch, Meeraal (congrio), Meeräsche (lisa), Seezunge, Lachs und Krabben. 

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In Guanaqueros ist nicht das Angebot des Fischmarkts, sondern die im kleinen Hafen herumlungernden Pelikane und Seelöwen die Attraktion für uns. Man sieht es an der Flut der Fotos …


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