So viele Overlander können nicht irren - denken wir und fahren den Empfehlungen hinterher in den Nationalpark Huerquehue, 35 km nordöstlich von Pucón. Vor allem locken uns die Beschreibungen der Wanderung auf den Cerro San Sebastian: 360°-Rundblick, zehn Vulkane (sehen wir nicht sogar noch mehr?), eine ganze Kette von Bergseen tief unter uns, modernde Urwaldriesen, Araukarienwälder in frischem Grün. Allerdings auch 1200 Höhenmeter bei 32° und praller Sonne auf staubigen, knochentrockenen Wegen. Wir kriechen durch sperriges Südbuchen-Unterholz, erreichen die Baumgrenze und mit viel Gekraxel über Stock und Stein geht es dem Gipfel entgegen. Uff, wir sind wahrlich geschafft. Schweiß und Staub haben sich zu einer dunklen Kruste vermischt. Am Gipfel legen wir eine lange Pause ein, genießen den freien Blick in alle vier Himmelsrichtungen und stärken uns mit einem feudalen Picknick aus dem Rucksack. Nur das Wasser ist bei dieser Hitze etwas knapp. Der Rückweg ist heute auch anstrengender als normal und nach einem erfrischendem Bad in „unserem“ Bergsee können wir besonders schnell einschlafen.