Nationalpark Perito Moreno - Sommeranfang

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Panorama vom Monte León über die Arme des Lago Belgrano

Nationalpark Perito Moreno* - der am wenigstens besuchte Nationalpark Argentiniens, aber vielleicht der schönste? So haben wir es gelesen und wir finden - genau so ist es! Der Park bietet nicht die spektakulären „Torres“ seiner großen Brüder weiter im Süden Patagoniens und er liegt sehr abgeschieden. Von der Ruta 40 aus muss man noch eine 90 km lange geschotterte Stichstraße bezwingen. Das ist nichts für eilig Durchreisende.

Wir bleiben einige Tage im Park und sehen genau ein weiteres Auto und während unserer Tagestour auf den Monte León begegnen uns nur einmal andere Wanderer - drei Deutsche aus München. Auch sie hat es auf der Suche nach der Abgeschiedenheit hierher verschlagen. Sagten wir zu Beginn, der Park biete keine spektakulären Attraktionen? Die Aussicht vom Monte León ist ganz bestimmt eine! Die Farbpalette aus schneeweißen Andengipfeln, leuchtend türkisfarbenen Bergseen und grüner Pampa wirkt surreal und sieht in Natur aus wie eine übermäßig kolorierte Postkarte. Wie werden die Fotos das wohl wiedergeben?

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Genau zum Sommeranfang auf der Südhalbkugel am 21. Dezember hat es uns hierher verschlagen. Sommeranfang? Die Sonne scheint zwar vom blau-weißen Himmel, aber die Temperaturen bleiben deutlich einstellig. Zwischendrin gibt es immer wieder Schneeschauer und permanent bläst der patagonische Westwind, an den wir uns schon fast gewöhnt haben. Im iMobil läuft die Heizung, Ski- Unterwäsche, Mütze und Handschuhe sind zum Wandern angesagt. Die Schweizer Hightech-Fasern und die feine Merinowolle aus Neuseeland müssen ganze Arbeit leisten. Wenn wir Glück haben, dann bekommen wir noch eine weiße Weihnacht! Aber irgendetwas stimmt hier nicht mit unserem Muster von der Adventszeit: Kurz nach 4 Uhr fängt es an hell zu werden und um 23 Uhr dämmert es noch. Und die Sonne hat Kraft, wenn sie denn scheint und man sich selbst gerade an einem windgeschützten Fleckchen aufhält. Vielleicht wird es doch noch Sommer?

*Ein kleiner Ausflug zu Perito Moreno. Eine Person, ein Nationalpark, ein Gletscher, eine Stadt? Alles stimmt und ist zunächst etwas verwirrend. Francisco Pascasio Moreno (1852-1919) war ein argentinischer Geograph und Forscher, der sich insbesondere um die Vermessung des Grenzgebietes zwischen Argentinien und Chile verdient gemacht hat. Dabei hat er sich in die Landschaft verliebt und in seinem Leben auch viel für den Schutz von Flora und Fauna Patagoniens erreicht. Seine offizielle Amtsbezeichnung lautete Perito de la Comisión Limites. Der Perito ist an seinem Namen hängen geblieben und bedeutet nichts anderes als Experte. Insbesondere die Argentinier waren wohl mit den Ergebnissen seiner Vermessungsarbeiten im Grenzgebiet recht zufrieden und man verehrt ihn hier als Volkshelden.


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