Amazonaszufluss Río Napo - Schokolade vom Baum | Alles selbst erlebt! 2019/20 in Ecuador und Kolumbien

Kakaobohnen wachsen am Stamm, die winzigen rosa Blüten sind kaum zu erkennen.

Gott sei Dank haben wir nie einen festen Plan für den nächsten Tag. Und so haben wir uns in Baños kurzerhand entschieden, auf unserem Weg nach Norden einen kleinen Umweg über den Amazonas (Paílon del Diablo, Puyo, Río Napo,...) zu machen. Der Tipp kam von zwei jungen Spaniern, die in Peru leben und mit ihrem über 30 Jahre alten VW-Bus auch Richtung Kolumbien tuckern, wenn er denn anspringt…

Wir packen Kairos beim Schopf und folgen dem Pfad in den Urwald. Der Pailón del Diablo zu Beginn ist gleich ein Volltreffer - zum Amazonas- Regenwald am Río Napo steigert sich die Szenerie. Für uns ist es das absolute Kontrastprogramm zu den letzten sieben Wochen und insgesamt auf unserer Südamerika-Reise eine neue Erfahrung: braune Flüsse, Bäche, Pfützen, Rinnsale, Teiche unten, Regengüsse von oben, Urwald rechts, Dschungel links, feucht, schwül und endlich warm! Genau so hatten wir es uns um den Äquator herum vorgestellt - wir sind ja schließlich auf 1° Süd und endlich auch nur noch auf 400 m ü NN statt über 3000!

Am Río Napo, dem größten ecuadorianischen Amazonas-Zufluss, machen wir halt in der Sinchi Warmi Amazon Lodge in Puerto Misahualli, herrlich gelegen in einem für deutsche Augen botanischen Garten. Sie wird geführt von neun tapferen Frauen (das bedeutet Sinchi Warmi) aus der indigenen Amazonas-Bevölkerung. Wir ernten Kakaobohnen, rösten und mahlen bereits fermentierte und getrocknete Bohnen und kreieren anschließend mit Vanille und Rohrzucker unsere eigene 60-%-Schokolade. Umwerfend gut über frischer Ananas und Banane!

Leider hat der englisch sprachige Führer am nächsten Morgen keine Lust wie verabredet eine Lagunen-Bootstour für nur zwei Personen zu machen (immerhin 60 USD für 50 Minuten!) - er ist müde und muss sich ausruhen!?! Außerdem rückt ein Bagger an - es ist um die himmlische Ruhe geschehen. Wir reisen ab.