Wir sind im Nebrodi-Gebirge angekommen. Seit 1993 gibt es hier einen Regionalpark, um die artenreiche Flora und Fauna zu schützen. Mit fast 100.000 ha ist der Parco dei Nebrodi einer der größten in Europa. Die Araber nannten das Gebiet die „Insel auf der Insel“ und tatsächlich grenzt sich der sattgrüne Wald von der kargen Landschaft ringsherum wie eine Insel ab. Das soll sich auch im Sommer nicht ändern. Die feuchte Luft wird an den Berghängen auf fast 2000 m hochgedrückt und regnet regelmäßig ab. Im Gebirge entspringen einige wichtige Flüsse und es gibt sogar Seen.
Der Urwald hier ist in der Tat urwüchsig und übt gerade jetzt im Frühjahr mit dem frischen Grün eine faszinierende Wirkung aus.
Die erste Wanderung führt uns auf den Monte Sambughetti und anschließend zu den Waldseen Laghetti del Campanito. Auf dem Gipfel angekommen beobachten wir, wie der starke Westwind dichte Wolken das Gebirge hochtreibt. Genau auf dem Kamm gewinnt dann die starke Sonne und löst die Wolken in Nichts auf. Ein richtiges Spektakel. Von oben sehen wir eine geschlossen Wolkendecke im Westen und die Landschaft im schönsten Sonnenschein im Osten. Eine Stunde später sind wir bei den Waldseen angekommen. Die Bäume lassen genügend Sonnenlicht bis auf den Boden, so dass sich Wiesen blühender Blumen gebildet haben. Gemischt mit dem frischen Grün der Eichen und dem warmen Licht der untergehenden Sonne ergibt das eine wunderbare Stimmung und wir können uns nicht losreißen bis die Sonne verschwunden ist. Das bezahlen wir mit einem recht frischen Wind während der letzten Stunde zurück zum Ausgangspunkt.