Abschied von Peru in Richtung Ecuador/Kolumbien

Bei ihrer Mutter im Hof durften wir die letzte Nacht in Peru übernachten.

Wie ursprünglich geplant fahren wir nun bis zum Grenzübergang Macará nach Ecuador, schlafen aber die letzte Nacht in Peru noch einmal sehr urig vor der Haustür einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern. 

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Die Mutter ist 26 Jahre alt, die Tochter 11(!) und der Kleine ein Jahr. Wir sind sehr froh, dass die Elfjährige mit ihrer Tante auf die Idee kam, uns nach Hause einzuladen, denn irgendwie war es etwas schwierig in dem 5-Häuser-Dorf (die fünf ist wörtlich zu nehmen) neben dem recht einsam stehenden Kirchlein parken zu dürfen. Unserem Grundsatz folgend, haben wir nämlich höflich gefragt, ob wir die Nacht hier verbringen dürfen, nur dieses Mal hatte niemand den Mut so richtig klar ja oder nein zu sagen. In dieser Patt-Situation hat das elfjährige Mädchen die Initiative ergriffen und uns zu sich nach Hause eingeladen. Aus dem Mädel wird mal was …!

Bei der Familie sitzen wir in der Nacht noch vor dem Häuschen und reden so gut es geht über unsere Reisen und die der ebenfalls weit herumgekommenen Tante und nehmen so sehr authentisch Abschied von Peru:


- einem Land, dessen Reichtum an Bodenschätzen unermesslich ist, der Großteil der Bevölkerung aber kaum etwas vom großen Kuchen abbekommt und in sehr ärmlichen Verhältnissen leben muss. 

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                  So sieht die Armut in der Stadt und auf dem Land aus. Rechts eine Open-Air-Dusche im peruanischen Hochland.

- einem Land mit einer überwältigenden Natur, mit Wüsten, mit den schneebedeckten Gipfeln der Hochanden und mit kilometerlangen Stränden, die es alle vom Müll zu befreien und zu erhalten gilt.  

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Wenn man den Blick nach unten senkt, liegt auch an der schönsten Stelle der Unrat.


- einem Land mit einer unglaublich vielfältigen Historie und Kulturschätzen, die weit über die Inka-Welt  hinaus gehen und deren Wert noch aufpoliert und in die Welt getragen werden muss.

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             Moche-Kultur an der Nordküste Perus.                      Und diese Gold-Maske hängt zur Begrüßung am Flughafen in Cusco.

- einem Land mit flächendeckendem LTE-Netz bis auf über 4000 m und bis zur letzten Milchkanne! Auch, wenn die Verkabelung nicht immer nach High-tech aussieht.

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              Das Handy ist selbst auf der Prozession dabei.                                         High-tech Verkabelung.


- einem Land, dessen Männer sich äußerst gelassen geben, solange sie nicht hinterm Steuer sitzen.

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Auf einer zweispurigen Straße hupend zu viert nebeneinander zu fahren ist vollkommen normal, genauso wie der vollkommen überladene LKW.


- einem Land, dessen Hutmode jede Pariser Kreation in den Schatten stellt. 

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Die Hutmode variiert stark von Region zu Region - man sollte eigentlich noch eine kleine Sondergalerie erstellen.


- und einem Land mit den buntesten Märkten und dem vielfältigsten Angebot, das uns bisher auf Reisen begegnet ist. Letztere werden uns mit Sicherheit fehlen, auch wenn wir noch nicht wissen, was uns in Ecuador und Kolumbien erwartet.

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Von solchen Hühnern können wir daheim nur träumen und vom Geschmack der Bananen und Avocados auch. Nur unsere deutschen Erdbeeren sind besser.


Wir freuen uns jetzt schon, nach unserer Reise durch Ecuador und Kolumbien auf dem Weg nach Süden wieder nach Peru zu kommen und sind gespannt, wie das Land dann auf uns wirken wird. Denn … auf die Richtung kommt es an!


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