Es gibt Momente, die kann man kaum fassen! Als wir mehr oder weniger zufällig am Rand des Apurímac Canyons landen, ist das genau so ein Moment. Ein iOverlander-Eintrag spricht von „Amazing view, really beautiful, spectacular and awesome“. Dem können wir nichts hinzuzufügen.
Wir bleiben zwei Tage, machen eine Wanderung entlang des Canyons, den Abstieg in den Canyon finden wir aber nicht. Oder wollen wir ihn nicht finden? 1250 Höhenmeter hinunter zum Fluss sind kein Pappenstiel, zumal der Pfad entlang einer mehr oder weniger senkrechten Wand geht. Aber Einheimische nehmen die Strapaze auf sich um Kaktusfrüchte zu sammeln, von denen wir dann kosten dürfen. Wir lernen, dass der Río Apurímac als *der* Quellfluss des Amazonas gilt - man hat sich lange darüber gestritten und tut es ab und zu heute noch. Er entspringt auf über 5000 m Höhe, überwindet auf nur 600 km Länge 3520 m Höhenunterschied und zählt damit zu den reißendsten Flüssen der Welt. Das sehen wir förmlich unter uns - „Amazing, beautiful, spectacular and awesome“! Faszinierend ist der Gedanke, dass wir ab hier mit einem Floß bis zum Amazonas schippern könnten…
Die Aussicht über dem Canyon ist nicht weniger beeindruckend. Nur 10 km entfernt thront der wolkenverhangene Kiswar mit 5771m. Aber wir müssen schon etwas Geduld haben, um einen Blick auf den Gletscher zu erhaschen.
Fazit: Apurímac-Canyon - ein ganz und gar ungeplanter Höhepunkt am Ende unserer dritten Südamerika-Etappe!
Jetzt haben wir vor dem Rückflug nach Deutschland noch eine Woche Zeit in Cusco für allerhand Administration vor uns (1 ½ Tage Auto-Werkstatt; Auto und Klamotten einer Tiefenreinigung unterziehen; Termine bei Polizei und Zoll, um die Einlagerung des Autos zu legalisieren ...)
Im September kommen wir voraussichtlich zurück für die nächste Etappe, die uns zum Amazonas führen soll. Spätestens am Amazonas-Ufer werden wir uns an den Canyon des Apurímac erinnern - da sind wir uns absolut sicher!
Nachtrag März 2022: es kam ganz anders. Die Corona-Pandemie hat unsere Pläne gehörig durcheinander gebracht. Wir kommen erst im Februar 2022 nach Cusco zurück und fahren dann über den Titicacasee Richtung Bolivien.