Die Weihnachtsüberraschungen gehen weiter: Haben wir vorgestern einen kleinen Abstecher nach Thailand gemacht, so landen wir heute in den Vororten von Arequipa im tiefsten Afrika. Das Durcheinander von Autos, Mopeds, Menschen, das Hupen der überladenen LKW, die bunte Reklame, das Open-Air-Matratzen- und Möbel-Angebot, die Mini-Kioske, die einfach alles anbieten, der Staub und der Dreck - alles erinnert uns an das Chaos in Ostafrika. Dazwischen wuseln die alten Mütterchen in ihren Trachten herum und die Babies schlummern auf dem Rücken ihrer Mütter. Herrlich! Von deutscher Weihnachtsstimmung sind wir meilenweit entfernt.
Was in Afrika auf dem Kopf, wird hier im Tuch auf dem Rücken getragen. Open-Air-Mann-Mobilia :-)
40 km außerhalb der Stadt an den Aguas Termales de Quiscos tobt eine Weihnachtsfete anderer Art. Schon einen Kilometer vor dem warmen Pool sind die vollgestopften Autos ineinander verkeilt - nichts geht mehr. Wir beschließen hier zu parken und überholen zu Fuß die im Canyon aufgereihten Autos. Umdrehen geht nicht, es ist zu eng und außerdem will man bis an den Rand des Pools fahren, am liebsten so, dass man vom Auto gleich ins Wasser hineinspringen kann. Naja, die Oma, die sich den Rücksitz mit fünf Enkeln teilt, kann auch nicht mehr so weit laufen. Und den Grill nebst Grillgut, Stühlen und Sonnenschirm will man nicht so weit schleppen. Aber man hat Spaß! Zumindest bis es ans Heimfahren geht, denn dann steckt man gegebenenfalls im Schlamm fest oder ist schlichtweg von anderen eingekeilt. ¡Feliz Navidad!
Zu Fuß überholen wir die Autoschlange. Im warmen Wasser tobt der Bär.
Wir haben gerade noch rechtzeitig Lebkuchen gebacken und ziehen uns zum gemütlichen(!) Cappuccino in unser Auto zurück. Frohe Weihnacht!