Manch einer gerät auf Abwege und rast mitten durch die Zuschauer.
Andere fahren tausende Kilometer, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein - wir sind so schlicht und merken erst, dass die Rallye Dakar stattfindet, wenn sie uns direkt vor die Füße fährt. An unserem wunderschönen Plätzchen an der „Little Great Ocean Road“ haben sich andere Overlander verabredet, um gemeinsam dem Spektakel beizuwohnen. Nacheinander trudeln ein: Sippie und Claas aus den Niederlanden, Pat und Neil aus England und Ellen und Perry aus Deutschland. Ein großes Hallo gibt es, als wir Außenseiter merken, dass wir Pat und Neil bereits aus Montevideo kennen. Wir haben uns dort vor eineinhalb Jahren bei der Einwanderungsbehörde getroffen. Was für ein Zufall!
Am Nachmittag fahren wir zuerst zum Flughafen von San Juan, dort endet die heutige Etappe und das Rallye-Camp ist aufgeschlagen. Die ersten „Horror-Böcke“, so nennen wir alle aufgemotzten Motorräder, Quads und Autos, treffen ein, dazu die bis zur Oberkante mit Reifen beladenen Begleitfahrzeuge, die wir mindestens genauso beeindruckend finden.
Blick ins Auto am Ende einer Etappe - die Kerle hätten wir uns jünger vorgestellt.
Abends verlegen wir unseren Standort an den Rand eines kleinen Canyons, dahin, wo die Rallye am nächsten Morgen auf ihrer Etappe San Juan - Arequipa vorbei kommen soll. Wir bauen mit unseren vier Reisevehikeln eine Wagenburg - so macht man das in der Wüste! Und reden natürlich viel über „Wo kommt ihr her? Wo fahrt ihr hin? Und was habt ihr bisher erlebt?“ und dann über „Wann beginnt das Rennen? Wann kommt das erste Moped hier vorbei?“
Wir sind nicht die einzigen, die in der Wüste kampieren. Fans mit Fahne sehen einfach cooler aus!
Wir einigen uns auf sieben Uhr, stellen unsere Stühle in Beobachtungsposition und warten. „The exitement is killing me!“ entfährt es nach einer Stunde unserem britischen Reisefreund. Nichts tut sich. Wir warten geschlagene zwei Stunden bis die erste Staubwolke über der Wüste anbrummt! Dann wird es wirklich aufregend und es hält uns nichts mehr in den Stühlen.
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