Es ist der vierte Advent und es wird unser drittes Weihnachten außerhalb Europas werden. Sind wir wehmütig? Nein, denn Weihnachtsstimmung kommt bei 30° C und Sonne an der Pazifikküste nicht auf. Aber einen kleinen Weihnachtskick brauchen wir - also backen wir Lebkuchen. Das ursprüngliche Rezept stammt aus Nürnberg, modernisiert von einem gewissen Herrn Dr. Oetker. Wir müssen das allerdings noch einmal leicht(!) anpassen. Das Ergebnis wird als Anden-Lebkuchen in die Analen eingehen :-)
Wichtig für Insider: Nürnberger Lebkuchen backt man ohne Mehl, das fehlt selbstverständlich hier auch.
Noch wichtiger: Anden-Kuchen sind von A bis Z „von Hand“ : handgemahlen, handgerührt, handgestoßen, handgeschnitten, …
Rezept
3 Eier aus Peru,
125 g brauner Zucker aus Chile (azúcar rubia),
statt einer Prise Muskatnuss nehmen wir Kardamom,
1/2 Teelöffel gemahlene Nelken werden durch 5 handgemörserte Nelken ersetzt (den Mörser haben wir in Kenia gekauft),
1 Teelöffel gemahlener Zimt (importiert aus Südafrika),
1/2 Teelöffel Backpulver (Dr. Oetker!, importiert im Bauch des iMobils aus Deutschland).
Bittermandel und Rum ersetzen wir durch einen Schuss Pisco aus Chile.
Frische Zitronenschalen reiben wir selbstverständlich selbst.
Für 400 g grob gemahlene Mandeln schneiden wir im ersten Schritt jede einzelne Mandeln in Kaffeebohnengröße. Uff! Anschießend drehen wir sie durch unsere Hand-Espressomühle - das Spitzen-Modell mit keramischem Werk aus Japan :-)
Statt 200 g Zitronat schneiden wir getrocknete Aprikosen klein.
Das alles rühren wir nach und nach mit dem Schneebesen zu einem extrem lecker duftenden Teig. Oblaten? Backpapier? Fehlanzeige. Wir haben nur eine Silikon-Backform*, darauf setzen wir kleine Häufchen.
Ab damit in den vorgeheizten Backofen. Gas 180° C, 30 Minuten.
Wer gerade keinen Backofen zur Hand hat, der nehme einen Potje (gusseiserner Topf mit Deckel) und stelle ihn übers Feuer. Viel Erfolg!
*Es gibt Optimierungspotenzial für die Optik: Leider brachte die Silikon-Unterlage nicht das gewünschte Ergebnis :-(
Wir mussten die Lebkuchen eher vom Untergrund schaben. Also werden im nächsten Fluggepäck Oblaten sein!