Ohne Taxiverspätung hätten wir diese Tür und vor allem das Schloss verpasst. So hat alles eine positive Seite.
Wir kommen noch frisch und munter von der Besichtigung von Sillustani.
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Nach der Fahrt durchs Stadtzentrum von Puno sind wir aber dann für heute bedient: Einkaufen im Supermarkt. Visakarte abgelehnt. 800 Meter quer durchs Gewusel zum Geldautomat. Visa Karte funktioniert natürlich. Wieder zurück. Bar bezahlen. An der nächsten Ecke ein Ceviche zum Mitnehmen zubereiten lassen. Selbstverständlich frisch. Nervös werden, weil’s so lange dauert und das Auto in der Gaunerstadt allein dasteht. Gas tanken mit Visa (Karte akzeptiert!). Erste Unterkunft, bei der schon mehrere Reisefreunde von uns übernachtet haben, geschlossen vorfinden. Alternative suchen. Weiter fahren durch zu enge Gassen von Chucuito. Endlich unter einem riesigen Baum in einem beschaulichen Garten stehen. Selbstverständlich alleine. Wer soll sonst noch unterwegs sein?
Reisen ist nicht nur vergnüglich. Spätestens wenn wir auf dem Titicacasee rumfahren, ist das aber vergessen…
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Allerdings geht es mit dem Organisieren am nächsten Tag erst einmal weiter. Wir benötigen für die Einreise nach Bolivien einen PCR Test. Nach zwei Stunden, einer Fahrt mit dem Colectivo (Minibus) und Anklopfen an fünf Krankenhäusern bzw. Covid-Zentren, die uns von A nach B schicken, landen wir endlich im Laboratorio Bio Proyect. Hier werden Sie geholfen! Für 290 Soles/70 EUR. Fünf Stunden später haben wir das Ergebnis.
Auf dem Mercado könnten wir uns zwar Impfen lassen, aber sie machen keine PCR-Tests für „Reisezwecke“. Natürlich wollen wir bezahlen, aber das geht bei der staatlichen Stelle nicht.
Jetzt heißt es noch die Bootsfahrt auf dem See zu den Uros auf den schwimmenden Inseln zu organisieren. Das machen wir in einem Café mit schnellem Internet. Hier gibt es „Selva negra“, Schwarzwälder Torte, aber das nur nebenbei. Es wechseln 39 WhatsApp Nachrichten hin und her. Danach ist alles perfekt: morgen um 10 Uhr holt uns ein Taxi in Chucuito, unserem Übernachtungsörtchen, am Hauptplatz, ab.
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So glauben wir...
Um 10 Uhr, wir stehen als Deutsche natürlich am vereinbarten Platz, bekomme ich eine Nachricht, dass das Taxi zwanzig Minuten später kommt. Wir schieben eine kleine Besichtigung der archäologischen Stätte, Inka Uyo ein, die liegt nur fünf Minuten entfernt.
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Danach ist das Taxi natürlich nicht da. Wir schauen uns noch die Kirche an.
Nach weiteren 20 Minuten beschließen wir, dass eine Wanderung zum nahegelegenen Mirador auch nicht schlecht wäre, da biegt es um die Ecke.
Wir verhandeln den Preis neu, beschließen uns nicht weiter zu ärgern und landen mit unserem Guide für die Besichtigung der Uros einen Volltreffer.
Reise das reinste Verfügen? - Nicht immer. Aber doch fast!