Der größte Grabturm war ursprünglich zwölf Meter hoch. Ungewöhnlich: Er verjüngt sich nach unten.
Das kommt uns doch bekannt vor: Haben nicht auch die Moche ihre Fürsten, z. B. ihren Señor de Sipán, mit samt seiner Familie, seiner Dienerschaft und seinem Hund begraben?
Auf der Halbinsel Sillustani, im kleinen See Umayi nicht weit vom Titicacasee, bestatteten auch die Colla zwischen 1200 und 1450 ihre Adeligen in Begräbnistürmen, sogenannten Chullpas. Den Inka gefiel das offensichtlich auch und sie übernahmen diesen Kult: „mann" baue sich einen Turm und wenn „mann“ das Zeitliche segnet, dann begrabe „mann" ihn samt „frau" und „kind" in ebendiesem Turm. Gruselig. Wenigstens wurden Frauen und Kinder vor dem Begräbnis getötet, die Dienerschaft steckte man lebendig ins Grab. Sie sollten ja dem Herrn im Jenseits weiterhin dienen.
Auf einer kleinen Anhöhe sind die 35 Grabtürme sowie diverse Kultstätten (Kreise) vertreilt.
Da steht jetzt im Reiseführer, der Aufstieg, gerade mal 60 Höhenmeter, wäre anstrengend wegen der dünnen Luft. Viel anstrengender ist das Fotografieren! Seit einigen Tagen schon merken wir, dass wir nach jedem Klick nach Luft schnappen. Wirklich. Offensichtlich vergisst man vor lauter Konzentration zu atmen und dann wird’s natürlich knapp mit dem Sauerstoff. Also nicht vergessen: einatmen - ausatmen, auch wenn man durch den Sucher guckt.
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In Sillustani fällt uns wieder richtig auf, was die Corona-Pandemie hinterlassen hat: gähnende Leere. Auf dem fußballfeldgroßen Parkplatz stehen gerade mal drei Autos. In Summe sind keine zwanzig Besucher auf dem Gelände. Auf 25 Picknickplätzen, in ebenso vielen Souvenirbuden und Getränkeständen sieht man keine Menschen und die einzigen, die einen Schal kaufen sind wir. Wie traurig ist das!
In Silustani sind wir fast allein, nicht alle Buden haben offen, aber es ist eh keiner da.
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