Die Sierra Maestra im Osten Kubas: wild und schwer zugänglich, daher noch weitestgehend unberührt, zählt sie zu unseren persönlichen Highlights. Fidel fand hier das ideale Terrain, um seine Kommandozentrale Comandancia de la Plata aufzubauen.
Von Manzanillo fahren wir über Bartolomé Masó nach Santo Domingo. Ab dort darf man nur mit einer geführten Tour weiter zu Fidels Comandancia. Mit einem Allradbus erzwingen wir die steilste Straße Kubas bis zum Alto de Naranjo. Fidels Comandancia liegt nur noch 3 km entfernt und das soll hin und zurück vier Stunden dauern. Dauert es auch - dank Klima und diversen Reisegruppen, die wie Karawanen den meist engen Dschungelpfad bevölkern.
Versteckt im Gebüsch: „Fidels Casa“ mit Original-Kühlschrank und rechts davon die Falltür zum Entkommen.
Unser Reiseführer ist pensionierter Englisch-Professor. Jetzt verdient er mit Trinkgeldern an einem Tag fast soviel wie früher in einem Monat. Die Welt ist auch im Sozialismus nicht nur gerecht.
Noch heute zählt die Sierra Maestra zu den ärmsten Gegenden Kubas. Unsere Unterkunft sieht nicht viel besser aus als diese Casa.
Abends laden wir einen jungen Reiseführer zum Essen ein, um ein bisschen über Land und Leute zu erfahren. Auch er war Lehrer, allerdings nur für 8 Monate. Da er gut Englisch kann, wurde ihm ein Angebot als Reiseführer unterbreitet. Jetzt bekommt er, zumindest als Trinkgeld, harte Währung. Inzwischen hat er sich schon ein Haus gekauft, wenn auch ohne Dach, denn das war billiger. Bekannte und Verwandte halfen ihm beim nachträglichen Dachbau. Er kann für seinen kleinen Sohn sorgen, der bei der geschiedenen Mutter lebt. Und er kann auch schon wieder an eine neue Beziehung denken. Mit einem Lehrergehalt undenkbar!
(Ein Lehrer verdient 565 CUP = 21 EUR im Monat, ein Kühlschrank kostet 11.000 CUP = 415 EUR. Als Touristenführer bekommt er nach unserer Schätzung sein Lehrergehalt an 1-2 Tagen.)
Beim Spaziergang am Fluss entdecken wir ein Pionierferienlager. Es gleicht denen in der DDR frappierend.