Alles selbst erlebt!

Internet / Kommunikation

Vom Internetzugang hängt heute alles ab, was wir in den Kapiteln Administration zu Hause und unterwegs beschreiben. Daher widmen wir diesem Thema ein eigenes Kapitel. 

Jedoch Achtung - dieses Wissen altert schnell!

Deutsche Simkarte

Für die  Erreichbarkeit durch Familie und Freunde benötigen wir die deutsche Simkarte nicht mehr, die Internet-Telefonie (siehe unten) hat das mobile Telefonieren vollständig abgelöst. 

Dennoch ist vorab zu klären, ob es für das Zielland überhaupt Roaming-Partner gibt. Ansonsten kann sich die deutsche Simkarte erst gar nicht in das ausländische Netz einloggen. Hier helfen die Webseiten der deutschen Mobilfunk-Betreiber weiter. Leider geben sie nach unserer Erfahrung nicht immer die Realität wieder. Aktuell (12/2022) sind wir in Uruguay und können keine SMS empfangen, obwohl das laut Dokumentation möglich sein sollte. Eingehende Anrufe hingegen funktionieren wiederum.

Achtung: Stolperfalle ist das Verschicken einer SMS an das deutsche Mobiltelefon als Authentifizierungsverfahren. Die SMS kommt längst nicht in allen Ländern an! Zuletzt passiert 2023 in Uruguay mit O2.

Lokale Simkarte - Zugang zum Internet

Für den Zugang zum Internet macht es sehr viel Sinn, eine lokale Simkarte im Reiseland zu kaufen. Manchmal geht das unkompliziert, manchmal braucht man dazu den Reisepass und man wird registriert. Anschließend kauft man sich ein Datenvolumen je nach eigenem Bedarf, das in der Regel 10 Tage bis einen Monat gültig ist. Die Preise werden immer billiger. Lag 2014 das typische Preisniveau noch bei 15 bis 30 EUR für 1 GB, liegt es 2020 bei 7 EUR für 30 GB in Peru und 16 EUR für 5 GB in Bolivien. 2022 bezahlen wir für 70 GB in Uruguay knapp 7 EUR. 

Freier Zugang zu WLAN wird immer mehr verbreitet, 2014 war das nach unserer Erfahrung in Afrika eher die Ausnahme, 2020 in Südamerika schon sehr häufig in Restaurants und auch auf den Plazas kleinerer Städte zu finden. Die Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit schwanken erheblich, aber manchmal kommt ein solches Angebot zum rechten Zeitpunkt.

Für die korrekte Funktion müssen die Internet Zugangsdaten im Telefon eingetragen werden. Oft erfolgt das automatisch bei der ersten Benutzung, ansonsten hilft der Verkäufer (hoffentlich!) weiter. Eine kurze Internet-Recherche bevor man verreist bzw. solange man noch Zugang zum Internet hat, ist sinnvoll!

Da man mit dieser Vorgehensweise zwei Simkarten hat, die deutsche und eine lokale des Reiselandes, braucht man sinnvollerweise auch zwei Telefone. Wir legen unsere deutsche Simkarte in ein altes Telefon, die lokale Simkarte in das aktuelle Smartphone.

Telefonie in Kuba: traditionell an der Hauswand … 

Mit dem Zugang zum Internet öffnet sich die Welt …

Unser erster Gang nach einem Grenzübergang ist tatsächlich der Besuch eines Mobilfunk-Ladens. Manchmal noch vor dem Abheben von Geld, denn in Mobilfunkläden kann man meist mit Karte bezahlen. Eine halbe bis eine Stunde später, selten erst Tage später, verkündigen wir der Familie: „Wir sind wieder Online!“

Ob mit WhatsApp, Signal, Mail, Instagram - wir sind wieder mit der Welt verbunden!

Außerdem müssen wir den Währungskurs und das Wetter checken, die beste Bäckerei in der Stadt suchen, und und und …

Telefonieren über Mobilfunk

Für Telefonate nach Deutschland über Mobilfunk schwanken die Preise extrem. 2014 bot Vodacom Südafrika einen Tarif „international calling Plus“ an. Für 0,50 EUR im Monat fixe Gebühren konnte man dann für 0,07 EUR/Minute nach Deutschland telefonieren. Das war konkurrenzlos günstig. In anderen Ländern werden schnell einige Euro/Minute fällig, dann ist das Satelliten-Telefon mit 0,90 EUR/Minute deutlich preiswerter. 

Aber das Telefonieren über Mobilfunk hat 2023 keine Bedeutung mehr - wir telefonieren seit einigen Jahren schon ausschließlich über WhatsApp und Skype.

… oder unterm Sonnenschirm.

Internet-Telefonie via WhatsApp oder Skype 

Eine kostengünstige Alternative für Telefonanrufe nach Deutschland ist WhatsApp oder Skype. Sie nutzen das Internet als Transport-Medium und setzen eine gute Bandbreite mit mindestens 3G voraus. Tatsächlich reicht die Bandbreite im Mobilfunkt und über WLAN mittlerweile (2023) fast überall auf der Welt für Telefonie aus. Videoanrufe sind eher wackelig.

Auch auf dem Altiplano auf 4000 m in Peru ist fast durchgehend 4G-Netz verfügbar. Nur im Bayrischen Wald und vielen anderen Regionen in Deutschland außerhalb der Metropolen gibt es jede Menge weiße Flecken auf unserer persönlichen Internet-Abdeckungskarte. 

Wir nutzen überwiegend WhatsApp, denn sogar unsere fast 90-jährigen Eltern sind mit uns darüber verbunden. Skype ist die Ausweichvariante für Anrufe ins Festnetz, insbesondere der geschäftlichen Art. Wir haben Skype so konfiguriert, dass der Angerufene unsere deutsche Mobilfunknummer sieht und gar nicht mitbekommt, dass wir im Ausland sind - wenn wir es nicht verraten.

 Auch der Massai ist mit der Welt verbunden. 

Satelliten-Telefon

Ein Satelliten-Telefon kostet 700 Euro und auch das Gesprächsguthaben ist teuer. Dennoch ist dieses Gerät als unser potentieller Retter in der Not eine essentielle Sicherheitsmaßnahme. Das gilt insbesondere für uns als Solo-Reisende in einsamen Gegenden. Der Betreiber Inmarsat bietet das beste Preis-Leistung-Verhältnis (2022) und eine weltweite Abdeckung bis etwa 65° nördlich/südlich des Äquators. Ein Laufzeit-Vertrag lohnt sich für Privatpersonen nicht. 

Wir kaufen uns zu Hause im Internet einen Voucher. Dieser ist ein Jahr gültig. Das attraktivste Prepaid-Paket beinhaltet leider nur noch 50 Einheiten für 50 Euro mit einer Gültigkeit von 90 Tagen (2022). Allerdings kann man dieses Guthaben auch erst im Notfall vom Satelliten-Telefon aus aktivieren. Ist das Guthaben aufgebraucht und benötigt man einen neuen Voucher, so ist das nur im Internet möglich, das im Notfall natürlich nicht zur Verfügung steht. In diesem Fall sollte zu Hause jemand das Voucher besorgen können. Vor der Reise einmal durchexerzieren! 

Achtung: Diese Voucher immer dort kaufen, wo man die Simkarte für das Sat-Telefon erworben hat, sonst funktioniert das nicht. Hingegen funktioniert jede Simkarte in allen Sat-Telefonen. Ein Anruf - egal wohin - kostet 1 Einheit/Minute. Für die Verbindung zum Satelliten braucht man ein GPS-Signal. Das klingt trivial, ist uns aber im Regenwald von Simbabwe nicht gelungen!

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