9 Tage Staatstrauer für Fidel

Anstehen für den Eintrag im Kondolenzbuch Fidel Castros

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Wir haben es beim Bier kaufen erfahren: El comandante esta muerto! Der Kommandant, der von seinem Volk nicht beim Namen genannt wird, ist tot! Er verstarb vier Monate nach seinem 90. Geburtstag…

… und wir bekamen kein Bier mehr. Im Supermarkt wurden alle Regale mit Alkohol ausgeräumt oder mit Pappkarton zugenagelt. Neun Tage lang wurde von Fidels Bruder Raúl Staatstrauer angeordnet, was bedeutete, dass es in Restaurants, Bars und Supermärkten keinen Alkohol gab und dass in der Öffentlichkeit keine Musik mehr gespielt werden durfte. 

Gratulation zum Geburtstag: 90 und mehr! 


Kein Alkohol und keine Musik, insbesondere keine Livemusik, war sozusagen der Todesschuss für die Bars und für so manchen Touristen, der genau deswegen nach Kuba gekommen war. Zum Sundowner einen Piña Colada? Gibt's schon, aber nur die Weichei-Variante ohne Alkohol. Und zum Essen ein Bier? Is nich, aber wir haben natürlich Wasser und kubanische Softdrinks im Angebot! So kamen wir zur ersten kubanischen Cola, die gar nicht so schlecht schmeckte.

Privat, in seinen vier Wänden, durfte man den „gebunkerten“ Alkohol weiter trinken. So auch in den privaten Casas. Ein bisschen skurril wurde es, als gegen Ende der Trauerzeit auch die privaten Reserven in den Casas zur Neige gingen. Da kam in Playa Larga ein deutsches Ehepaar am Strand entlang und fragte Heike, ob denn unsere Casa noch Wein hätte. Ein paar Minuten später haben sie, versteckt im Rucksack, eine Flasche zu sich nach Hause getragen. 


Eine rum-freie Piña Colada - sieht doch gar nicht schlecht aus!


Wir hatten riesiges Glück: An unserem letzen Abend in Havanna war die Staatstrauer zu Ende.
Unsere gebuchte Show in der Sociedad Cultural Rosalia de Castro fand wieder statt.

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