Hasta la Victoria - Siempre!
Errungenschaften der Revolution 

Hasta la Victoria, siempre - Für immer bis zum Sieg. Dieser berühmteste Wahlspruch Che Guevaras ist der immer noch gegenwärtige Hinweis auf die kubanische Revolution, die ja nun schon fast 60 Jahre zurück liegt. Nicht nur an Häuserwänden oder der Straße entlang hängt die Parole, selbst Raúl Castro schloss die Nachricht vom Tod seines Bruders Fidel mit dem Gruß Hasta la Victoria, siempre ab. Man muss wohl diesen Satz mit der Milch eingesogen haben, um ihn wirklich zu verstehen, zumal er oft noch mit dem Zusatz patria o muerte - Vaterland oder Tod zitiert wird…

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Doch in den mehr als 50 Jahren hat die immer noch andauernde Revolution allerhand bewirkt. Selbst für uns Touristen sind die Errungenschaften der Revolution nicht übersehbar. Am Beispiel Kuba zeigt sich, wie mit wenig Geld sehr viel auf die Beine gestellt werden kann, wenn das Geld dahin fließt, wo es hin soll und nicht in dunklen Korruptions- und Bestechungskanälen verschwindet. 

Für immer Revolution - Wie geht denn das?

Die Grundversorgung für alle ist gesichert, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau

  • d.h. keiner muss hungern und jeder hat ein Dach über dem Kopf
  • (fast) alle sind gut gekleidet
  • Strom und Wasserversorgung gibt es bis in die abgelegensten Gebiete
  • Ein sehr einfaches Häuschen inklusive Kühlschrank kann für 4 EUR / Monat über 12 Jahre erworben werden 
  • Es gibt ein „hervorragendes“ Straßennetz im Verhältnis zum Staatsbudget

Was definitiv weit über eine Grundversorgung hinaus geht, ist das Bildungs- und Gesundheitssystem

  • Alle, wirklich alle, haben eine solide Schulausbildung, die natürlich umsonst ist
  • Die Gesundheitsversorgung ist ebenfalls weitgehend kostenlos und auf sehr hohem Niveau. 
    • Die Basisversorgung ist kostenlos, Kondome und Abtreibung inklusive. Wir fragen uns, wie das die mehrheitliche katholische Bevölkerung unter einen Hut mit dem Papst bekommt. 
    • Es gibt 6,7 Ärzte / 1000 Einwohner (in Deutschland sind es 3,89/1000 und in Südafrika 0,78/1000).
    • Diese gut ausgebildeten Ärzte sind ein wichtiges Export-Kapital des Landes. Havanna verkauft sie gegen Devisen ins Ausland, vornehmlich in die weniger entwickelten Länder Afrikas. 
    • Aber auch Katastropheneinsätze sind ihre Spezialität: Zuletzt machten sie mit ihrem schnellen Einsatz bei der Ebola- Epidemie in Westafrika auf sich aufmerksam.
    • Kuba hat eine HIV-Rate wie die Schweiz, nämlich 0,3 %. Eine HIV Klinik wurde bereits vor dem ersten Auftreten eines HIV Falls gebaut. Was folgt ist kommunistisch, aber höchst wirksam: HIV-Erkrankte wurden/werden? einfach in der Klinik „eingesperrt“.  
    • Die Säuglingssterblichkeit ist niedriger als die in den USA.
    • Und die Geburtenrate liegt auf dem Niveau von Dänemark.


Daneben gibt es außer Zucker und Zigarren nicht viel zu exportieren. Das und ein paar Touristen reichen bei Weitem nicht aus, um sorgenlos in die Zukunft zu schauen. Im Gegenteil, die Wirtschaft liegt am Boden. 

  • Die Inflation lag 2015 bei fast 30%
  • Die Zukunftsaussichten für junge Menschen sind extrem schlecht
  • Und wie steht es mit den Zukunftsaussichten überhaupt?
  • Da verstehen wir langsam, warum die Revolution noch andauert und andauern muss. 

Die öffentliche, für uns Touristen sichtbare, Propaganda und Selbstdarstellung hält sich für einen kommunistischen Staat sehr in Grenzen:

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  • Che Guevara ist natürlich eine Ikone, aber das nicht nur in Kuba
  • Fidels Sprüche sieht man fast nur noch im östlichen Teil des Landes, der Geburtsstätte der Revolution  (siehe auch  „Revoluzzer-Städtchen“)
  • Begraben wurde er nicht in einem Mausoleum, sondern in einem einfachen Fels und er hat sich gewünscht, dass keine Schulen, Straßen etc. nach ihm benannt werden
  • Celia Sánchez, seiner langjährige Kampfgefährtin, wurde kein heroisches Denkmal gesetzt, sondern sie wurde in einer idyllischen Gedenkstätte im Lenin-Park außerhalb von Havanna beigesetzt. Ihr Grab wird umgeben von heimatlichem Urwald Ostkubas - dort wurde sie geboren.

Gleich um die Ecke steht eines der letzten Lenin-Denkmäler. Das ist allerdings mit seinen 9 Meter Höhe mehr als beeindruckend.

Dann schaun wir mal, ob und wann die nächste „revolutionären Situation“ in Kuba entsteht. Das heißt, wann die herrschende Klasse nicht mehr so regieren kann, wie sie will und die unterdrückte Klasse nicht mehr so leben will, wie sie muss…

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