Wo sind wir den hier gelandet? Oberstdorf? Grindelwald? Den Schaufenstern nach zu urteilen - ja! Mineralien aus aller Welt neben Schweizer Messern, Silberschmuck neben Schüttel-Schnee-Häuschen, Häkeldeckchen neben indischen Räucherstäbchen und Buddhas. Outdoor-Ausrüster fürs Skifahren und Canoeing. Mountain-Bikes für 3.500 EUR. Kaffee-mit-Kuchen-Komplettangebote, Touristenteller, Eisdielen und Schokoladengeschäfte, die auch Schnaps, Wein, Marmeladen, eingeweckte Pilze und Hirschsülze dem Touristen unter die Nase halten - selbstverständlich alles „von der Großmutter“ handgemacht. Vergessen haben wir noch das zünftige Besteck mit Hirschhorngriff, bei dem sich wohl jeder Urlauber daheim fragen mag, an welcher Geschmacksverirrung er gerade gelitten hat, als er bei diesem Sonderangebot zugreifen musste. Wir sind in El Calafate, Pucón oder San Martín de los Andes. Oder doch in Oberstdorf - wir sind nicht mehr ganz sicher. Einen kleinen Unterschied gibt es noch: Was in Grindelwald das Raclette, in Obersdorf die Hax’n, ist in El Calafate und Pucón das Asado und in San Martín die Forelle. Hoffentlich bleibt das so!
Dennoch, je länger wir reisen, desto mehr wird uns bewusst, wie ähnlich sich die typischen Urlaubsorte weltweit sind und trotzdem sind wir jedesmal auf Neue überrascht. Eins steht fest: Mit dem eigentlichen Land, den Dörfern rechts und links davon, haben die Touristenzentren so wenig zu tun wie Oberstdorf mit Oberflockenbach im Odenwald.