An dieser Stelle beschreiben wir unsere Erfahrungen bei der Einreise in ein Land. Hat man diese bürokratische Hürde geschafft, dann ist das Ausreisen vollkommen unproblematisch ;-) Als Informationsquelle benutzen wir die App „Sicher Reisen“ vom Auswärtigen Amt sowie die Erfahrungsberichte von anderen Reisenden in der App iOverlander.
Generell gilt: für Südamerika haben wir kein Carnet dePassage. Wir haben lediglich eine internationale Zulassung für unser Auto dabei und einen internationalen Führerschein.
Argentinien
Buenos Aires Flughafen 10/2017 und 09/2018, Ankunft aus Deutschland
Deutsche benötigen vorab kein Visum. Eine Aufenthaltsgenehmigung haben wir direkt bei der Einreise an der Grenze erhalten, keine Kosten, Aufenthaltsdauer maximal 90 Tage. Bei jeder neuen Einreise erhält man erneut 90 Tage. Keine Fragen, keine Probleme.
Vom Flughafen kann man entweder mit dem Taxi oder mit dem Bus Tienda León (260 ARS = 8 EUR/Person, Stand: 10/2017) in die Stadt fahren. Endstation ist Terminal Madera Manuel Tienda León ca. 750 m vom Passagierterminal Buquebus Dársena Norte Richtung Montevideo/Colonia del Sacramento im Hafen. Geplante Dauer für den Bus 1:10 Stunde, kann aber in Abhängigkeit vom Verkehr stark schwanken!!! Ist-Dauer bei uns zwischen 30 Minuten und fast 2 Stunden.
Die Überfahrt von Buenos Aires nach Montevideo (10/2017) haben wir mit der Schnellfähre von Buquebus (2100 ARS = 103 EUR/Person) gemacht, vorbuchen! Die Rückfahrt von Colonia del Sacramento nach Buenos Aires (03/2018) haben wir über SeaCat Colonia (849 ARS = 34 EUR/Person) gebucht, Dauer 1 Stunde. (SeaCat ist die Billig-Linie von Buquebus, man fährt tatsächlich mit der gleichen Fähre.)
Fray Bentos 11/2017 und 09/2018, Ankunft aus Uruguay, Landweg mit dem eigenen Auto
Auch hier verläuft die Einreise vollkommen unproblematisch - allerhöchstens wünschen wir uns etwas besser Spanisch zu verstehen.
- Die Ausreise aus Uruguay und die Einreise in Argentinien wird im 1-Schritt-Verfahren von der „Migracion“ am Schalter 1 durchgeführt. Hier erhalten wir einen Laufzettel, auf dem man in Summe drei Stempel sammelt.
- Von der „Migracion“ erhält man gleich den 1. Stempel für das Einreisen der Person. Im Pass wird die Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage eingestempelt.
- Danach muss man zum Zoll „Adana“. Am ersten Zoll-Schalter wird das Auto aus Uruguay ausgeführt, und am nächsten Schalter in Argentinien eingeführt. Hier bekommt man den zweiten Stempel für den temporären Import des Autos. Dazu muss der Fahrzeugschein und der Pass des Fahrzeughalters vorgelegt werden. Das Auto darf 240 Tage im Land bleiben. Der Import des Autos wird im Computer erfasst und von nun an wird dort die Historie der Ein- und Ausfuhr gepflegt.
- Den dritten Stempel erhält man für die Kontrolle der Lebensmittel.
- Der eigentliche Lebensmittelcheck an Bord des Autos wird bei uns sehr kulant durchgeführt. Der Beamte ist zwar kurz in der Kabine und schaut sich um, öffnet aber keine Schranktüren und Schubläden. Wir haben eine angefangene Milchtüte, Eier, Käse, Salami und etwas frisches Obst und Gemüse im Kühlschrank. Das dürfen wir alles behalten.
- Nun kann man an die eigentliche Grenzschranke fahren, dort kontrolliert der Wachposten lediglich die drei Stempel. Gute Fahrt!
- Für die Fahrt über die Brücke über den Rio Uruguay ist eine geringe Gebühr zu entrichten (Stand 09/2018: 260 UYU oder 270 ARS).
- Bei unserer zweiten Einreise ein Jahr später führt nicht einmal jemand einen Lebensmittelcheck durch. Die Beamten sind zu sehr mit dem Durchsuchen der Kofferräume der Argentinier und Uruguayer beschäftigt.
San Sebastian/Feuerland 11/2017, Ankunft aus Chile
Cerro Castillo 12/2017, Ankunft aus Chile
Mamuil Malal 02/2018, Ankunft aus Chile
Alle Grenzübergänge sind absolut unproblematisch, Prozedere wie in Fray Bentos, jedes Mal gänzlich ohne Lebensmittelkontrolle.
Chile
Monte Aymond, 11/2017, Ankunft aus Argentinien
Deutsche benötigen vorab kein Visum. Eine Aufenthaltsgenehmigung haben wir direkt bei der Einreise an der Grenze erhalten, keine Kosten, Aufenthaltsdauer maximal 90 Tage. Bei jeder neuen Einreise erhält man erneut 90 Tage.
Die Schalter der Grenzstationen sind durchnummeriert von „1“ bis „3 “. Es gibt einen Laufzettel, auf dem man seine Stempel sammelt.
- Den ersten Stempel verteilt die „Migracion“ für das Einreisen der Person.
- Den zweiten Stempel erhält man vom Zoll „Aduana“ für den temporären Import des Autos.
- Den dritten bekommt man von der „Lebensmittelkontrolle“. Dafür muss man ein Formular ausfüllen, auf dem man immer angeben muss, dass man „irgendein tierisches oder pflanzliches Produkt“ einführt. Wenn man das nicht deklariert, werden Strafen verhängt, wenn doch etwas gefunden wird. Gekochte Produkte sind erlaubt, also haben wir unser Fleisch, Gemüse und die restlichen Eier jeweils vor dem Grenzübergang gekocht, was die Beamten für gut befanden. Mit den Eiern wurde tatsächlich der „Drehtest“ durchgeführt.
- Der Lebensmittelcheck verläuft bei der Einreise nach Chile deutlich genauer ab als in Argentinien, darauf sind wir vorbereitet. Trotzdem passieren wir die Grenze jeweils vollkommen problemlos. Die Beamten öffnen zwar alle Schubladen, Türen, schauen unter(!) die Bettdecke, Matratze und stellen ein paar gewichtige Fragen. Es werden aber keine Plastikdosen auf Inhalt geprüft oder sonst tiefer gehend gewühlt. Wir haben fast immer eine offene Milchtüte, gekochte Eier, gekochtes Fleisch und gekochtes Gemüse im Kühlschrank - kein Problem. Eine frische Knoblauchzehe und ein ungekochtes Ei werden - wie erwartet - einkassiert. Auch ein Spürhund läuft einmal schnüffelnd ums Auto herum und beschnuppert von außen die Türen der Stauräume.
Die intensivste Kontrolle müssen wir am Aconcagua über uns ergehen lassen: zum ersten Mal schaut der Beamte unter die Kühlerhaube und in die Stauräume im Heck. Das wird selbst seinem Kollegen etwas peinlich. Schließlich findet er in einer Lock&Lock-Dose getrocknete Pflaumen, nimmt sie uns weg und ist zufrieden.
Berührung von Magellans Fuß in Punta Arenas - bringt Glück, auch bei Grenzübertritten!
- Im letzten Schritt wird von einem Wachposten an der Schranke der Laufzettel kontrolliert und einbehalten - jetzt ist das Auto wirklich temporär importiert.
Buen Viaje!
San Sebastian/Feuerland 11/2017, Ankunft aus Argentinien
Paso Roballos/Entrada Baker 12/2017, Ankunft aus Argentinien
Pass am Aconcagua 10/2018, Ankunft aus Argentinien
Alle Grenzübergänge sind absolut unproblematisch, Prozedere wie in Monte Aymond.