Das Khama Rhino Sanctuary ist ein Schutzgebiet für Nashörner, das 1993 gegründet wurde. Bis dahin gehörte das Gebiet zu einer Farm. Durch die Gründung des Parks wollte man die ursprünglichen Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt wieder herstellen. Das ist nach unserer Auffassung bestens gelungen!
Als wir in den uns zugewiesenen Camp-Platz Nr. 10 einbiegen, erkennen wir sofort, dass das der gleiche Platz ist, den wir 2009 bei einer Botswana Rundtour mit Freunden hatten. Und sofort waren alle Erinnerungen wieder da: Wolfgang hat seinen Off-Road-Campinganhänger bei der Ankunft aufgeschlitzt, Carmen und Rainer haben deutschen Sekt als Sundowner ausgeschenkt, der bereits ganz Botswana durchreist hatte, und wir hatten wie immer einen netten Abend. Diese mal sieht der Platz weniger bevölkert aus - wir stehen allein auf weiter Flur.
Bei unserer Safari am nächsten Morgen sehen wir ein Rhino (so heißen alle Nashörner) nach dem anderen. Bei 14 hören wir auf zu zählen - wir sind überwältigt.
Bei der ersten Gruppe Rhinos müssen wir noch „anpirschen“ und durchs Gebüsch fotografieren, die folgenden präsentieren sich im offenen Feld.
Wie schon des öfteren im Tier- und Menschenleben von uns beobachtet, stänkert ein Halbwüchsiger und probiert seine Kraft aus: Das junge Nashorn macht ein Gnu von der Seite an, das unter einem Baum den Schatten genießt. Nach kurzem Hörnerreiben gibt das genervte Gnu schließlich auf und zieht sich zurück. Mama Rhino steht daneben und würdigt die Szene keines Blickes.
Noch sieht es friedlich aus: Stilleben mit Rhinos, Gnu und Warzenschweinen - doch dann fühlt sich das Gnu geärgert.
Kurz vor Sonnenuntergang besuchen wir die Sand-Pfanne mit dem natürlichen Wasserloch noch einmal und werden nicht enttäuscht: In einer Staubwolke, die von den schrägen Sonnenstrahlen angeleuchtet wird, versammelt sich alles, was vier Beine hat: Impalas, Gnus, Warzenschweine und natürlich Rhinos. Erst säuft eine Gruppe von acht dieser archaischen Tiere. Als sich eine weitere Fünfer-Gruppe nähert, ziehen sich die ersten Tiere langsam zurück. Nur ein riesiger Bulle zieht es vor, alleine rumzuziehen. Ihn sehen wir nicht weit entfernt von der morgendlichen Fundstelle!
Die einen kommen, …
die anderen ziehen sich langsam zurück, …
und Zebras sind wirklich überall.