Alles selbst erlebt! In Tschechien.

Einreise CZ: Prášily und Lakasee

Schwimmende Grasinsel im Lakasee.

Prášily: GPS: 49.1050, 13.379, Höhe ü NN: 860 m, Temperatur (tags/nachts): 21°/13° C

Wanderung: *** Prášily - Lakasee - Obersteindlberg - Prášily, 16,5 km 350 hm

Wie vor vier Jahren gibt sich Tschechien jung, durchgestylt, wander- und fahrradtechnisch bestens ausgerüstet und auf Achse. Jetzt in den Schulferien sind Wanderparkplätze und Campingplätze gut gefüllt. Die Familie mit Schulkindern, die Mehrtages-Männer-Wandergruppe mit vollen Rucksäcken, die Moto-Biker, der Fahrradfahrer und die Zeltlagertruppe der Sieben- bis Zehnjährigen Jungs - fast alle kommen nur mit Zelt nach Prášily auf den kleinen Naturcampingplatz direkt am Stubenbach. Außer uns gibt es nur einen weiteren Caravan - ein circa siebzigjähriges Ehepaar, das morgens erst mal „nackisch“in den Bach steigt und dabei über beide Backen grinst. In der Dämmerung brennt in der Mitte ein riesiges Indianerlagerfeuer, um das zwanzig Leute locker Platz finden. Wir machen unser Feuerchen etwas abseits … und sind eine Stunde später heilfroh, dass wir unter den hohen Fichten Zuflucht finden können. Bis uns zwanzig Minuten später die Regenfront auch von hier ins Auto verscheucht. Ins(!) Auto - was für ein Luxus! Die anderen suchen unter der Heckklappe ihres PKWs Zuflucht oder sind inzwischen längst in ihr Zelt gekrabbelt. Drinnen geht es lustig zu, das Gelächter ist lauter als der Regen auf unserer Kühlerhaube.

Ein Spaziergang durch Prášily weckt die gleichen Eindrücke wie vor vier Jahren, auch unser eigener Blog, den wir abends amüsiert lesen: die Häuser in sind hochwertig renoviert, die Balkone mit Blumen behängt. Jedes für sich eine besondere Immobilie*. Gibt es vielleicht einen Wettbewerb um den schönsten Vorgarten? Das Gesamtbild unterscheidet sich jedenfalls massiv von dem auf der bayrischen Seite. Dort wirken die Dörfer mitsamt den Leuten weit weniger hübsch hergerichtet, einfach ärmer und oft sogar ein bisschen heruntergekommen. Warum nur ist auf der tschechischen Seite ein hoch touristisches Gebiet auf Weltklasseniveau, dem die Bayern um einiges hinterher hinken?  

Nach der Einstiegswanderung auf den Grenzberg Großer Osser (1293 m) von der bayrischen Seite, ist heute von Prášily/CZ aus der Lakasee an der Reihe, ein Gletschersee mit schwimmenden Grasinseln und mit nur vier Metern der flachste See im Böhmerwald.   

… am nächsten Morgen:

Muskelkater! Die 16 km zum Lakasee stecken uns noch in den Knochen. Aber nicht die Distanz, sondern das Herumstolpern auf nicht navigierbaren Wegen hat seine Spuren hinterlassen. Über Stock und Stein, Wurzeln und Baumstämme, durch Pfützen, Bäche, Sumpf und Moor. Muss ich noch deutlicher werden? Peter konnte schon am Lakasee seine Strümpfe auswringen. Dort nach 8,5 km begegneten wir auch den ersten Menschen. Das Mädchen war heute etwas geschickter und hat gleich die hohen Wanderschuhe angezogen -  und blieb trocken. Bis auf den letzten zwei Kilometern der große Regen von oben kam. Danach mussten wir in unserer Dusche eine Trockenkammer einrichten. Am nächsten Morgen stehen wir umringt von sumpfigen Pfützen.


* Eine „besondere Immobilie“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie als architektonisches Kleinod mitten im Grünen liegt und über rasend schnelles Internet verfügt :-)

Diashow

08/08/2021

© 2016-  Wroblowski /Zängerlein 

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