Der Lake Bunyoni erinnert ein wenig an einen oberitalienischen See. Zwar ist seine Uferlinie zerklüftet und es gibt viele kleine Inseln im See, aber die Ufer sind steil, üppige Vegetation überzieht die zum Teil terrassierten Hänge und es gibt auch ein paar noble Villen und Hotels mit parkähnlichen Anlagen. Das Wetter ist zwar nicht das allerbeste, aber wir stehen ganz allein direkt am See und die tiefhängenden Wolken gehören nun mal zum Urwald am Äquator dazu.
Eine kleine Wanderung führt uns 300 Meter hoch über den See zum Arcadia Hotel mit wunderschön angelegtem Park und natürlich herrlichen Ausblicken über den See. Nur leider ist außer uns kein Gast da. Trotzdem bewacht ein Polizist mit Kalashnikov die leere Terrasse*. Wir folgen nicht dem Rat der Einheimischen, sondern unserer OSM-Karte in maps.me und wollen einen Rundweg zu unserem Overland Camp zurück machen. Aus dem zunächst breiten Fahrweg, wird ein schmalerer Weg, dann ein Pfad - laut Karte sind wir noch richtig! Kinder fragen uns schon, wo wir hinwollen. Zum Schluss kann man den Pfad allerhöchstens noch als Schleichweg bezeichnen. Außer uns sind hier nur noch Ziegen und Ziegenhirten unterwegs. Die zeigen uns, wie ihre nackten Fußsohlen auf dem schmierigen, senkrecht bergab führenden Pfad viel griffiger sind als unsere high-tech Vibram-Sohlen!
Im Vordergrund: ärmliche Behausung, im Hintergrund: Insel-Resort. Fachwerkhaus à la Uganda: Eukalyptusholz-Dung-Hütte.
*Zwar gibt es in Uganda viel weniger Polizeikontrollen als in den anderen ostafrikanischen Ländern, aber Uganda ist das erste Land auf unserer Afrika-Tour, in dem alle Polizisten ein Gewehr umhängen haben. Sieht beeindruckend aus, aber sie sind alle sehr freundlich und lachen gern!