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Master-Plan - Ein Plan zum Anpassen

Zwar haben wir vor jeder größeren Etappe eine grobe Idee im Kopf, welche Länder wir besuchen, wie lange und in welcher Reihenfolge. Aber meistens kommt es dann ganz anders als gedacht. Mal ist es ein begeisternder Reisebericht anderer Overlander und wir fahren 2014 spontan über die Grenze nach Simbabwe. Das nächste Mal halten uns Unruhen 2015 nach der Wahl ab, nach Burundi einzureisen. Auch in Ecuador sind die Grenzen wegen des massiven Widerstands der indigenen Bevölkerung gegen eine Benzinpreiserhöhung geschlossen, als wir 2019 in Südamerika landen. Drei Wochen später hat man sich mit der Regierung geeinigt und wir können das Land uneingeschränkt erkunden. 2020 durchkreuzt der Corona-Virus die Planung für die vierte Südamerika-Etappe…

Man sieht, unser Plan ist zum Anpassen da. Und wir sind überhaupt nicht traurig, dass uns das Leben ständig überrascht! Mit Goethe gesprochen: "Nimmt man das Willkürliche aus dem Leben [...] hinweg, so hat man das Beste hinweggenommen.“

Wellen-gucken wird auf  Fuerteventura eine unserer Hauptbeschäftigungen. 

Seit 2017 sind wir in fünf Etappen durch Südamerika getourt. Von Feuerland entlang der Anden bis nach Kolumbien und mehrfach quer durch den Kontinent bis nach Uruguay und Brasilien an der Ostküste. Es war eine grandiose Zeit und beim Durchsehen der Fotos sind wir uns einig: Wir könnten gerade wieder noch einmal von vorn anfangen! Aber die Welt ist groß und es gibt noch so viel zu entdecken …

Also haben wir unser Auto zurück verschifft nach Deutschland, um es für die nächste große Reise fit zu machen. Nach mehr als 50.000 Reise-Kilometern durch Südamerika gibt es einiges zu richten und unser letzter TÜV ist nun doch schon einige Jahre abgelaufen. Nach mehr als zehn Reisejahren wollen wir auch die Kabine etwas modernisieren. Das alles wird im Sommer 2023 abgeschlossen sein - und dann?

Im Herbst wollen wir weit in Richtung Westen. Portugal hat uns schon immer gereizt, aber bisher hat die Zeit irgendwie nie gereicht. Vielleicht geht es auch noch weiter nach Marokko oder per Fähre auf die Kanaren. Und im Frühjahr 2024 wollen wir in genau die entgegengesetzte Richtung: auf dem Landweg nach Asien. Wir werden uns wohl einige Monate Zeit nehmen für die Anreise über Albanien, Griechenland und die Türkei. Das Ziel für das erste Jahr ist Georgien und der Kaukasus. Im Herbst 2024 wollen wir das Auto in Armenien parken. In den folgenden Jahren soll es dann weiter gehen und wir träumen von einer ausgedehnten Tour durch das Pamir- und Tien-Shan-Gebirge bis an die Grenze zur Mongolei und China. Aktuell steht es ziemlich schlecht um die praktischen Möglichkeiten für die Durchführung einer solchen Reise. Aber noch ist ja auch Zeit und dann wird man sehen. Die generelle Richtung wird jedenfalls lauten: Asien auf dem Landweg! Wir werden berichten.

Wasserfälle, Canyons, Urwald, Araukarien - der Süden Brasiliens. 

Nach einem herrlichen, heißen und langen deutschen Sommer sind wir Ende November wieder nach Südamerika für unsere fünfte Reiseetappe auf diesem Kontinent geflogen. Von Montevideo aus wollen für die nächsten drei Monate durch Uruguay und vor allem den Süden Brasiliens reisen. Wir erwarten im Vergleich zu unseren Erlebnissen in den Anden nichts Spektakuläres, aber es gibt schon einiges zu bestaunen und ganz nebenbei entfliehen wir so auch dem nasskalten und dunklen Winter in Deutschland. Zwölf Stunden Sonnenschein und 30 °C bei unserer Ankunft sind schon recht vielversprechend. Fast ein bisschen zu krass!

Auf dem Salar de Uyuni, Bolivien.

Nichtsahnend haben wir vor genau zwei Jahren Peru Richtung Deutschland verlassen. Gerade machte Gemunkel über einen neuen Virus die Runde. Im September 2020 wollten wir für eine Amazonas-Runde zurückkehren. Aber schon eine Woche nach unserem Heimflug und noch zwei Wochen vor dem Lock down in Deutschland, wurden die Landesgrenzen in Peru geschlossen. Dicht - dicht für zwei Jahre!

Wir haben die Zeit in Europa genutzt und sind 25.000 km zwischen Griechenland und der Ostseeküste gereist, aber irgendwann wurde das Fernweh und die Sorge um unser Auto in Cusco zu groß. Ende Dezember 2021 haben wir die Flüge nach Peru gebucht. Vollkommen im Ungewissen, wie die nächste Reiseetappe aussehen könnte. 

Zwei Wochen vor unserem Abflug nach Peru wurden die Grenzen in die Nachbarländer geöffnet. Inzwischen sind wir seit knapp drei Wochen in Bolivien und wollen über Argentinien weiter nach Uruguay, um dort das Auto für den deutschen Sommer abzustellen. 

Lasst euch überraschen! 

Kirchen säumen die Route, egal ob beim Wandern oder Autofahren, Griechenland.

Nach einem Jahr Web-Auszeit melden wir uns zurück, auch nach dem ersten Corona-Jahr. Das heißt aber nicht, dass wir ein Jahr zu Hause gesessen hätten. Nein, wir waren achtmal für eine bis drei Wochen unterwegs, siebenmal in Deutschland und dreimal in der Schweiz … und haben uns dabei nicht im Kreis gedreht oder gar gelangweilt. Und sauer sind wir auch nicht geworden!

Doch so langsam öffnen sich die europäischen Grenzen wieder, zumindest für Getestete, Geimpfte und Genesene - wir gehören im Moment noch zu Ersteren - und wir nutzen die Gelegenheit. Wir büxen aus nach Griechenland. Vier Wochen haben wir Zeit, den Peloponnes zu erkunden und hoffentlich bleibt auch noch ein bisschen Zeit für den Norden. 

Wie immer wissen wir allerhöchsten morgens, wohin der Tag uns treibt - allerhöchstens!

Wasserschloss Kochberg bei Rudolstadt, Thüringen.

Danke der Nachfrage - es geht uns gut in diesen unwirklichen Zeiten! Wie geplant sind wir Anfang März in Deutschland gelandet, zehn Tage vor Ausrufen des Ausnahmezustandes in Peru und Schließung des internationalen Flughafens Lima. Glück gehabt! 

Eigentlich wollten wir Ende März noch Ski fahren und im April nach Portugal - eigentlich! Statt dessen beschäftigen wir uns mit der Reproduktionszahl R und den erstaunlichen Erkenntnissen, die unsere Politiker daraus ziehen, gehen mit Maske einkaufen und versuchen gerade über diverse Corona-Hotlines zu erkunden, in welchem Bundesland man mit dem Wohnmobil noch bzw. schon wieder willkommen ist, natürlich ohne Kontaktsperre und Mindestabstand zu verletzen. Wir hoffen sehr auf fundierte und differenzierte wissenschaftliche Erkenntnisse in den nächsten Wochen und auf darauf basierende, nachvollziehbare politische Entscheidungen. 

© P Wroblowski / H Zängerlein 

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