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Master-Plan - Ein Plan zum Anpassen

Zwar haben wir vor jeder größeren Etappe eine grobe Idee im Kopf, welche Länder wir besuchen, wie lange und in welcher Reihenfolge. Aber meistens kommt es dann ganz anders als gedacht. Mal ist es ein begeisternder Reisebericht anderer Overlander und wir fahren 2014 spontan über die Grenze nach Simbabwe. Das nächste Mal halten uns Unruhen 2015 nach der Wahl ab, nach Burundi einzureisen. Auch in Ecuador sind die Grenzen wegen des massiven Widerstands der indigenen Bevölkerung gegen eine Benzinpreiserhöhung geschlossen, als wir 2019 in Südamerika landen. Drei Wochen später hat man sich mit der Regierung geeinigt und wir können das Land uneingeschränkt erkunden. 2020 durchkreuzt der Corona-Virus die Planung für die vierte Südamerika-Etappe…

Man sieht, unser Plan ist zum Anpassen da. Und wir sind überhaupt nicht traurig, dass uns das Leben ständig überrascht! Mit Goethe gesprochen: "Nimmt man das Willkürliche aus dem Leben [...] hinweg, so hat man das Beste hinweggenommen.“

Kirchen säumen die Route, egal ob beim Wandern oder Autofahren, Griechenland.

Nach einem Jahr Web-Auszeit melden wir uns zurück, auch nach dem ersten Corona-Jahr. Das heißt aber nicht, dass wir ein Jahr zu Hause gesessen hätten. Nein, wir waren achtmal für eine bis drei Wochen unterwegs, siebenmal in Deutschland und dreimal in der Schweiz … und haben uns dabei nicht im Kreis gedreht oder gar gelangweilt. Und sauer sind wir auch nicht geworden!

Doch so langsam öffnen sich die europäischen Grenzen wieder, zumindest für Getestete, Geimpfte und Genesene - wir gehören im Moment noch zu Ersteren - und wir nutzen die Gelegenheit. Wir büxen aus nach Griechenland. Vier Wochen haben wir Zeit, den Peloponnes zu erkunden und hoffentlich bleibt auch noch ein bisschen Zeit für den Norden. 

Wie immer wissen wir allerhöchsten morgens, wohin der Tag uns treibt - allerhöchstens!

Wasserschloss Kochberg bei Rudolstadt, Thüringen.

Danke der Nachfrage - es geht uns gut in diesen unwirklichen Zeiten! Wie geplant sind wir Anfang März in Deutschland gelandet, zehn Tage vor Ausrufen des Ausnahmezustandes in Peru und Schließung des internationalen Flughafens Lima. Glück gehabt! 

Eigentlich wollten wir Ende März noch Ski fahren und im April nach Portugal - eigentlich! Statt dessen beschäftigen wir uns mit der Reproduktionszahl R und den erstaunlichen Erkenntnissen, die unsere Politiker daraus ziehen, gehen mit Maske einkaufen und versuchen gerade über diverse Corona-Hotlines zu erkunden, in welchem Bundesland man mit dem Wohnmobil noch bzw. schon wieder willkommen ist, natürlich ohne Kontaktsperre und Mindestabstand zu verletzen. Wir hoffen sehr auf fundierte und differenzierte wissenschaftliche Erkenntnisse in den nächsten Wochen und auf darauf basierende, nachvollziehbare politische Entscheidungen. 

Nationalpark Podocarpus, Ecuador.

Wir sind zurück in Cusco und startklar für die dritte Etappe Südamerika. Es soll Richtung Norden durch Ecuador nach Kolumbien gehen, aber es bleibt im Moment spannend, wie sich die Lage in Ecuador entwickelt. Vor zwei Wochen, am 3. Oktober 2019, wurde der Ausnahmezustand ausgerufen: Barrikaden, Ausgangssperre, kein Treibstoff, Lebensmittel werden knapp - das volle Programm. Gestern, am 14. Oktober, wurde eine grundsätzliche Einigung zwischen Regierung und Aufständischen erzielt. Wird sich der Zustand stabilisieren und können wir in drei bis vier Wochen einreisen? Flexibilität und Spontanität sind wieder einmal gefordert - aber darin sind wir inzwischen geübt. Fest steht jedoch jetzt schon, dass wir nur solche Länder besuchen, in denen wir als Gast auch willkommen sind!

Fahrt durch Mondlandschaft zur Laguna Verde, Chile.

Nach zwei Etappen und neun Monaten haben wir so langsam eine Vorstellung von den Dimensionen des südamerikanischen Kontinents - er ist riesig. Noch haben wir ausschließlich Argentinien, Chile und Peru bereist und selbst in diesen Ländern bleiben noch ein paar weiße Flecken, die wir uns für spätere Etappen aufgehoben haben. Die Natur in den Weiten Patagoniens, der Atacama und den Hoch-Anden hat uns so gut gefallen, dass sich unser Reisetempo zugunsten intensiver Reiseerlebnisse noch einmal verlangsamt hat. Wir genießen die Zeit!

Nach aktueller Planung wollen wir noch mindestens zwei, wenn nicht drei weitere Reise-Etappen von jeweils vier bis fünf Monaten in Südamerika verbringen. Für die nächste Etappe ab September/Oktober 2019 haben wir uns spontan Ecuador und Kolumbien auf die Agenda geschrieben. Bolivien und der Norden Argentiniens müssen noch etwas warten.

Schafhirtin im Colca Tal, Peru.

Wie schon den afrikanischen wollen wir auch den südamerikanischen Kontinent in mehreren Etappen bereisen. Von Oktober 2017 bis März 2018 haben wir Patagonien erkundet: wilde Atlantikküste, gigantische Gletscher, schroffe Andengipfel, schön geformte Vulkane, endlose Pampa, tiefe Regenwälder, See-Elefanten und Königspinguine. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen!

Seit September 2018 sind wir nun im Norden von Argentinien und Chile unterwegs. Eigentlich wollen wir von dort nach Bolivien, sind aber skeptisch, ob die bald einsetzende Regenzeit das noch zulässt. Für die Küstenregion von Chile und Peru haben wir aber die perfekte Jahreszeit erwischt und das werden wir reichlich ausnutzen!   

Irgendwann im Januar oder Februar 2019 geht es wieder nach Hause.

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