Seen II - Lavastrände, Pizzabuden und Villen

Leicht rauchend - Volcán Villarrica in der Abendsonne

Unser ursprünglicher Plan, den Vulkan Villarrica im Süden zu umrunden, geht leider nicht auf: unser Auto ist für die steile und enge 4x4-Strecke, die durch den Nationalpark führt, zu groß. Frau Rangerin bekommt bei unserem Anliegen ganz weite Augen und kennt kein Erbarmen, sie macht den Schlagbaum für uns nicht auf! 

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Wir müssen den Umweg über CoñaripeLícon RayVillarrica nach Pucón nehmen und landen in der allerhöchsten Hochsaison in einem der allerbeliebtesten Urlaubsgebiete Chiles. Ein Auto am anderen schlängelt sich entlang der Seen, die mit schwarzen Lavastränden locken. Dort ist ein Sonnenschirm am andern aufgebaut, die Handtücher liegen auf Kontakt. Wir erinnern uns entfernt, dass auch wir uns einst in den Schulferien in die Autoschlange am Lago Maggiore und Comer See einreihen mussten…

Obwohl das Getümmel am Strand überall gleich dicht ist, zeigen sich die Orte von Süd nach Nord in sehr unterschiedlichem Ambiente. In Coñaripe ist nur die „Hauptstraße“ geteert, der Rest ist natürlich staubig und wirkt noch etwas beschaulich. Lícon Ray sieht für uns aus wie Ballermann im Quadrat. Vor Villarrica biegen wir gleich in die Pampa ab, da sich ein kilometerlanger Stau in die Stadt quält und Pucón am Lago Villarrica ist schmuck und damit die erste positive Überraschung. 

Die Stadt hat sich für seine Gäste deutlich aufgehübscht und präsentiert ein gepflegtes Bild mit netten Cafés und Geschäften. Offensichtlich verweilt hier auch das etwas besser betuchte Publikum. Wir entdecken neben den umzäunten Villen am Seeufer auch den ersten Porsche in Chile.

All das sind nur „Minuten-Eindrücke“ vom Einkaufen, Geld abheben und Durchfahren. Aber man weiß ja, dass die ersten Minuten die entscheidenden sind - zum Schlendern durchs Städtchen hat uns keiner dieser Badeorte gelockt. 

Es bleibt zu erwähnen, dass sich pünktlich mit dem Erreichen der Badeorte auch die Temperaturen in die Höhe geschraubt haben. Von einem auf den anderen Tag klettert das Thermometer von 15° auf 30°. Das lässt sich weder mit der Entfernungen noch mit dem Höhenunterschieden erklären. Es ist einfach das Wetter in Patagonien, das uns jeden Tag aufs Neue überrascht … und beschäftigt.

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