Alles selbst erlebt! In Deutschland.

Frühling am Edersee und im Thüringer Wald

Panorama-Blick vom Kickelhahn zum Hauptkamm des Thüringer Waldes.

Hinter jeder Reise steckt eine Idee: Diesmal hat uns das Ausschlagen der Buchen inspiriert. Das heißt, eigentlich sind wir zum Wandern gekommen, aber gerne nehmen wir die deutsche Kultur und Geschichte mit, wenn sie denn so offensichtlich präsentiert wird, wie hier im Thüringer Wald.


Dazu muss man nicht auf die Wartburg, nicht nach Weimar - wir kreuzen Luthers und Goethes Wege auch so täglich auf unseren Wanderungen: Beim Lutherborn wurde Luther auf seinem Heimweg vom Reichstag zu Worms festgenommen und auf die Wartburg entführt. In der Höhle am Hermannstein wandelte Goethe mit seiner Charlotte und ein paar Meter weiter im Goethehäuschen am Kickelhahn kritzelte er mit Bleistift „einen kleinen Vers“ an die Wand, der heute als „Wanderers Nachtlied“ weltberühmt ist.

Wunderbare Idee: Goethes Nachtlied wurde in alle Sprachen übersetzt. Hier, wo er das Gedicht im Goethehäuschen erdacht und an die Wand gekritzelt hat.


Wanderers Nachtlied 


Über allen Gipfeln

ist Ruh,

in allen Wipfeln

spürest du

kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur balde

ruhest du auch.             


         Johann Wolfgang von Goethe

Das Fachwerkstädtchen Schmalkalden ist ein echtes Kleinod und nennt sich zu Recht auch Reformationsstadt. Das Schloss Altenstein (—>Fotos)  ist von einem herrlichen Landschaftspark umgeben, wie wir nie zuvor einen gesehen haben. Er bietet Überraschungen für eine ganze Tageswanderung. Das Schloss selbst wird gerade von Grund auf renoviert - Soli und EU unterstützen. Wir hoffen, dass das Marketing dabei nicht vergessen wird - denn im Moment ist der Besucherstrom eher überschaubar. Und durch die Säulengänge der Klosterruine Paulinzella wandeln wir gleich ganz und gar allein. In der Farbglashütte Lauscha sehen wir, wie 20 Meter lange Glasstäbe produziert werden und können nicht umhin, uns Original-Goethe-Wassergläser zu kaufen. Sie finden ihren Platz im iMobil und begleiten uns ab sofort durch die Welt. Ilmenau gibt sich jung mit seiner Universität und nimmt uns mit der „Langen Nacht der Technik“ in Bann. Wir schwanken nach Mitternacht von spektakulären Physik-Experimenten benebelt „nach Hause“.         

Klosterruine Paulinzella.  

 Bad Liebenwerda.

Und zwischen all der Geschichte gehen wir auf und mehr noch links und rechts vom Rennsteig wandern. Und entdecken den Thüringer Wald in seiner vollen Schönheit: Landgrafenschlucht, Spitterfall, Ebertswiese, Vessertal, Buchenwälder in Frühlingsgrün, Fichten, deren Pollen alles gelb überziehen und bunte Wiesen, auf denen uns selbst der unkräutige Löwenzahn fasziniert.


Wandern im Frühling - typisch deutsch eben!

Löwenzahn ist für mich immer noch typisch deutsch, aber er wächst auch auf Feuerland und in Uganda.

Buchenwälder sind zumindest typisch mitteleuropäisch.

Von dort dort fahren wir in den Thüringer Wald: Schloss Altenstein (Diashow).

08/05/2016

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