Cottbus, Bad Muskau und Kromlau
Ein unbedingtes Muss bei einem Besuch von Peters Mutter in Cottbus ist ein Spaziergang durch den Branitzer Park. Designed von dem exzentrischen, skurrilen Typ Herman Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau, kurz Fürst Pückler (1785-1871), der unter anderem als Landschaftsarchitekt und Weltreisender beschrieben wird. Es ist sehr amüsant, sich etwas in seinen Lebenslauf einzulesen. Geradlinig ist er nicht, auch nicht unumstritten.
Wegen eines Duells verpasste er ein Schiff nach Nordamerika, er brachte aus Ägypten die Pyramiden bis nach Cottbus. Und ja, er kaufte auch ein zwölfjähriges Mädchen auf dem Sklavenmarkt in Kairo … sie ist in Cottbus, so wie er selbst in einer Pyramide im Branitzer Schlosspark beigesetzt.
Nicht nur Cottbus, sondern auch Bad Muskau hat er mit Schloss und Englischem Park seinen Stempel aufgedrückt. Für uns ist der Bad Muskauer Fürst-Pückler-Park noch schöner als der Branitzer Park, nicht umsonst hat er den Status UNESCO-Welterbe. Er erstreckt sich beiderseits der Lausitzer Neiße um das Schloss, zwei Drittel liegen auf polnischer Seite. Ideal ist, dass man auf dem zugehörigen Parkplatz mit dem Wohnmobil übernachten darf und sofort bei Ankunft wie auch am nächsten Morgen einem ausgedehnten Spaziergang nach Polen nichts entgegen steht. Außer zur Corona-Zeit, da wurden die Fußgängerbrücken nach Polen tatsächlich durch Polizei und Militär wie der Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses überwacht.
Nur ein paar Kilometer weiter hat Pücklers Zeitgenosse Rötschke das Gut Kromlau als einen Azaleen- und Rhododendronpark angelegt. Wollte er in Konkurrenz zu Pückler treten?
Egal! Ob der Branitzer Park, der Bad Muskauer oder der Rhododendronpark, man kann zu jeder Jahreszeit neue Perspektiven und Schönheiten entdecken.