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2017-23: 5 Reise-Etappen Südamerika im Überblick 

Südamerika: Reiseerlebnisse satt für sechs Jahre!

In Afrika haben wir eine wichtige Erkenntnis gewonnen: Es gibt ein begrenztes Zeitfenster für bestimmte Reiseziele auf dieser Welt. Und wir haben den Eindruck, dass sich für Südamerika dieses Zeitfenster bald schließen wird. Also, nichts wie hin!

2017, ein Jahr nach unserer Rückkehr aus Afrika, machen wir also unser Auto fit für drei bis fünf Jahre in Südamerika, am Ende werden es sechs. Der ungeplant lange Aufenthalt in Südamerika hat mit der Corona-Pandemie zu tun, aber vor allem damit, dass es unendlich viel zu entdecken gibt und wir überall mit der sprichwörtlichen Herzlichkeit der Südamerikaner und viel Emotionen empfangen werden.

Die erste Etappe führt uns ganz weit in den Süden und nach mehr als 3000 km Pampa sehen wir auf Feuerland wieder die ersten Bäume. Von dort geht es die Anden entlang nach Norden und wir pendeln zwischen Chile und Argentinien. Natürlich lassen wir auch die Carretera Austral nicht aus! Vom kalten Regenwald im Süden Chiles geht es in die trockenste Wüste der Erde - die Atacama. Sie zieht uns in ihren Bann und mit Blick auf 6.000 m hohe Berge wird es bitterkalt!

Wir reisen weiter nach Peru, der wohl angenehmsten Überraschung auf unserer Tour durch den Kontinent: abwechslungsreiche Natur von den Küstenwüsten über 5.000 m hohe Pässe bis in das Amazonasbecken. Das alles gewürzt mit viel Kultur und Geschichte, wobei die Inka nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Und die kulinarischen Spezialitäten des Landes sind in den Rang eines UNESCO Welterbe erhoben worden!

Weiter geht es vorbei an den Vulkanen in Ecuador bis nach Kolumbien. Auf dieses Land haben wir uns besonders gefreut und wurden nicht enttäuscht. 

Nun wollten wir eigentlich den Amazons mit dem Auto durchqueren, aber in Südamerika werden die Landesgrenzen für zwei Jahre geschlossen. Wir sind dennoch froh als wir ab Februar 2022 endlich wieder reisen können und von Peru aus durch Bolivien und Argentinien wohl das letzte mal den Kontinent durchqueren werden.

Die vermutlich letzte Etappe führt uns entlang menschenleerer Strände in Uruguay bis nach Brasilien. Wir wollen den Süden dieses großen Landes erkunden und dann soll es in 2023 wieder nach Hause gehen.

Südamerika in 5 Etappen 

Angles Down

Überblick Südamerika mit Route

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2023/03:    Iguazú-Argentinien

                    Iguazú-Brasilien

2023/02:    Uruguay

2023/01:    Brasilien

2022/12:    Uruguay

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2022/05:   Uruguay

2022/05:    Argentinien - Die Puna

2022/04:    Bolivien

2022/03:    Peru - Region Puno

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2020/02:   Peru - Der Norden

2020/01:    Ecuador

2019/12:    Kolumbien

2019/11:    Ecuador

2019/10:    Peru - Der Norden

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2019/01:    Peru - Der Süden

2018/09-12:  Argentinien/Chile - Der Norden

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2017/10-18/03: Argentinien/Chile - Patagonien

2017/10:    Uruguay

Angles Down

Etappe 1: 2017/10 - 2018/03 Patagonien

Im September 2017 verschiffen wir unser Auto nach Montevideo, wir selbst fliegen im Oktober hinterher. Damit haben wir den gesamten patagonischen Sommer vor uns - ein perfekter Start für unsere große Rundreise durch Südamerika! 

Uruguay

Uruguay ist das erste Land in Südamerika, in dem wir mit unserem iMobil unterwegs sind. Noch können wir Land und Leute, Entfernungen und den Straßenzustand nicht einschätzen und haben ein wenig Bammel vor der Strecke bis zum südlichen Zipfel des Kontinents - immerhin liegen 5.000 km vor uns! So stellen wir die detaillierte Erkundung des „kleinen“ Uruguays zurück und fahren von Montevideo direkt zum Rio Uruguay an die Grenze zu Argentinien. Dennoch haben Montevideo und der kurze Abstecher bleibende Eindrücke hinterlassen.

Rio Uruguay bei Fray Bentos, Uruguay.

Argentinien und Chile - Patagonien

Torres del Paine, Chile.

Nationalpark Pumalín , Chile.

Patagonien ist unser großes Reiseziel für die ersten Etappe. Viele Reportagen haben ein Bild von den unendlichen Weiten der Pampa, schroffen Bergen, kalbenden Gletschern und Gebirgsseen, die in allen Farben schillern, entstehen lassen. Namen wie Perito Moreno, Torres del Paine, Osorno und Lanín lassen uns erschaudern. Wir erwarten eine Landschaft der Extreme und das kombiniert mit ebenso extremem Wetter - Wir werden nicht enttäuscht! Patagonien ist in weiten Teilen menschenleer, aber das Naturerlebnis geht unter die Haut.

Von Uruguay starten wir Anfang November 2017 nach Süden an der Atlantikküste entlang bis Feuerland. Trotz der großen Distanzen nehmen wir uns Zeit und so wird es keine stressige Fahrt, sondern ein schönes Reiseerlebnis. Anfang Dezember ist der Wendepunkt erreicht, wir verlassen Ushuaia und fahren entlang der Anden zurück nach Norden. Dabei pendeln wir zwischen Chile und Argentinien, überqueren zig-mal den Andenkamm und damit die Landesgrenze, um die Naturwunder auf beiden Seiten zu bestaunen. Wir nehmen sowohl die Carretera Austral, als auch die Ruta 40 unter die Reifen. Ende Februar 2018 stehen wir kurz vor Mendoza. Dort biegen wir in Richtung Osten ab und nach einigen Fahrtagen erreichen wir wieder Uruguay, wo wir unser Auto Mitte März 2018 für unseren „Sommerurlaub“ in Deutschland abstellen.

Etappe 2: 2018/09 - 2019/01 Wüste und Anden 

Argentinien und Chile - Der Norden

Für die zweite Etappe starten wir im September 2018 wieder in Uruguay. Wir durchqueren Argentinien rasch von Ost nach West, ab Mendoza wechseln wir wieder in den Reisemodus. Die Weinregion Argentiniens lockt und nach zwei Wochen überqueren wir die Anden. In Chile zieht uns die mystische Atacama-Wüste an, die Weite nimmt uns den Atem und 6.000 m hohe Berge senden kühle Grüße. In allen Regionen sind wir zur perfekten Jahreszeit unterwegs und nutzen diesen glücklichen Umstand reichlich. 

Laguna Rosa, Chile. 

Peru - Der Süden

Im Dezember 2018 kommen wir auf unserem Weg nach Norden in Peru an und haben noch ein wenig Zeit, bevor die Regenzeit die Berge in Wolken hüllt und die Straßen in Schlammpisten verwandelt. Das nutzen wir für einen ersten Abstecher in die Berge. Im Zickzack-Kurs geht es an die Küste und von dort wieder nach Cusco, wo wir im Januar 2019 unser Auto unterstellen. Wir fliegen nach Hause und freuen uns auf den Frühling und Sommer in Europa.

Kondor im Cola Canyon, Peru.

Etappe 3: 2019/10 - 2020/03 Über den Äquator nach Kolumbien

Peru - Der Norden

Nach immerhin neun Monaten in Europa (mit neun Reisen von Norwegen bis in die Schweiz!) lösen wir unser Auto im Oktober 2019 beim Finanzamt in Cusco aus und setzen unsere Reise fort. Der Norden Perus überrascht uns mit spektakulärer Natur und vielfältiger Kultur und Historie. Die Straßen sind eng, kurvig und es vergeht kein Fahrtag ohne mehrere tausend Höhenmeter. Außerdem gibt es sehr viel zu entdecken und so dauert es fünf Wochen bis wir die Grenze nach Ecuador überqueren. Dort geht es mit dem spannenden Kontrastprogramm weiter: Berge und Vulkane über 5000 m und ein paar Stunden später das schwül-heiße Amazonas-Becken.

Machu Picchu, Peru.

Ecuador, Kolumbien

Sinchi Warmi Lodge, Ecuador .

Jericho, Kolumbien.

In Ecuador sparen uns zunächst einige Höhepunkte für die Rückfahrt nach Süden im Februar 2020 auf, denn zunächst zieht es uns nach Kolumbien, dem Land, über das wir schon so viel Gutes gehört haben. Am Nikolaustag überqueren wir die Grenze ohne Probleme. Damit haben wir zwei Monate Zeit für den Süden Kolumbiens, was eine entspannte Reise verspricht. Wir spielen mit dem Gedanken, bis an die Karibikküste im Norden zu fahren, aber das ist uns dann doch zu weit. Statt dessen planen wir jetzt von Bogotá nach Cartagena zu fliegen und die Stadt vom Hotel aus zu erkunden. Mal sehen, ob das alles so klappt! Anfang März wollen wir jedenfalls wieder in Cusco sein, um unser Auto für einige Monate zu parken und den Sommer in Europa zu verbringen.

Auch für die kommende Reiseetappe haben wir neue Ideen: Von Peru aus kann man nach Brasilien einreisen und das Amazonasgebiet bis Manaus durchqueren. Dafür sollte man tunlichst das Ende der Trockenzeit im September nutzen. Von Manaus bis Belém gibt es Ponton-Fähren für LKW, die auch wir nutzen können. Fünf Tage dauert die Fahrt auf dem mit Abstand mächtigsten Strom der Welt. Von Belém aus würden wir Brasilien von Nord nach Süd durchqueren und kämen in Uruguay heraus, wo man wiederum unser Auto legal und einfach für einige Monate parken kann. Vamos!

Nachtrag Mai 2020: Es kam etwas anders als hier beschrieben. Wir sind nicht nach Cartagena geflogen, sondern am Rio Claro nach Süden umgekehrt. Am Plan auf dem Amazonas mit der Fähre zu schippern halten wir aber fest.

Nachtrag Dezember 2022: … und dann kam die Pandemie! Zwei Jahre waren wir zu Hause, unser Auto in Cusco….

Etappe 4: 2022/03 - 05 Von Cusco nach Bolivien und Argentinien 

Peru, Bolivien, Argentinien

Regenbogenberge, Peru.

Salar de Uyuni, Bolivien.

Parque Nacional los Cardones, Argentinien.

Das Drama mit der Pandemie dauert nun schon zwei Jahre und wir machen uns langsam Sorgen um den Zustand unseres Autos. Es ist sicher untergestellt und wir hatten es vor unserem Abflug im März 2020 auch gut eingemottet, aber zwei Jahre parken in der Sonne Südamerikas ist schon herausfordernd und war ja so auch nie geplant. Im Dezember 2021 haben wir Flüge nach Cusco gebucht für Ende Februar 2022. Die Grenzen in Südamerika waren noch geschlossen, aber wir wollten unser Auto wieder in Betrieb nehmen und für einige Monate innerhalb Perus reisen. Keine offizielle Stelle in Peru oder Deutschland konnte uns sagen, ob das geht und was danach passiert, aber wir hatten die Zusage von den peruanischen Behörden, dass wir “für jedes Problem auch eine Lösung finden werden”. Kurz vor unserer Ankunft kam dann alles ganz anders: die terrestrischen Grenzen wurden geöffnet und wir konnten entlang der Route Peru - Bolivien - Argentinien - Uruguay  reisen, genau so wie wir es vor Urzeiten einmal geplant hatten. 

In den Reiseregionen und an den jeweiligen Landesgrenzen waren wir immer eine der ersten Touristen nach über zwei Jahren und wurden noch herzlicher als sonst schon üblich begrüßt - Glück muss man haben! Die Jahreszeit hat auch noch ganz gut gepasst, wir waren im südamerikanischen Herbst unterwegs. Das hieß, dass die starken Regenfälle vorbei waren, aber die bittere Winterkälte in den Höhenlagen noch nicht eingesetzt hatte. So konnten wir ganz gut einige Wochen über den Altiplano in Bolivien reisen und auch die Puna in Argentinien war klimatechnisch kein Problem. Bei stahlblauem Himmel hat uns eine grandiose Landschaft empfangen und die Nächte waren mit bis zu -8 °C zwar schon frisch, aber noch nicht so kalt, dass der Diesel im Tank zu Wachs geworden wäre. Wir haben unser Reiseglück in vollen Zügen genossen und die Erlebnisse und Eindrücke dieses Mal ganz besonders bewusst als großes Privileg wahrgenommen. 

Ende Mai 2022 sind wir dann in Uruguay angekommen, haben unser Auto geparkt, es so eingemottet, als wenn es wieder zwei Jahre auf uns warten müsste, und sind für den Sommer in Deutschland nach Hause geflogen. Glücklicherweise konnten wir im November 2022 ganz ohne Einschränkungen wieder nach Südamerika fliegen.

Etappe 5: 2022/12 - 2023/03 Uruguay und der Süden Brasiliens

Uruguay

Wir konnten zu Hause gerade noch den Weihnachtsmarkt besuchen und nun sind wir der nasskalten und dunklen Jahreszeit in Deutschland entflohen und schwitzen bei 40 °C auf der Südhalbkugel - was für eine Begrüßung. Der Plan ist dieses Mal ganz bescheiden: bisher war Uruguay für uns immer nur ein Transitland auf dem Weg nach Argentinien, nun wollen wir diese Ungerechtigkeit gegenüber dem Land korrigieren und uns zumindest die Küstenregion genauer anschauen. Dabei kommen wir ganz automatisch immer weiter nach Norden und irgendwann um Weihnachten herum werden wir wohl nach Brasilien einreisen. 

Laguna Rocha, Uruguay.

Brasilien

Brasilien ist riesig, fünfundzwanzig Mal größer als Deutschland. Wir beschränken uns bei unserem Besuch auf den äußersten Süden. Neben der einsamen Atlantikküste erwarten uns Lagunen, die auch der Größe Brasilien angepasst sind - Die Laguna Merīn ist sieben Mal größer als der Bodensee! In den „Bergen“ fahren wir von Canyon zu Canyon und wandern von Wasserfall zu Wasserfall. Araukarien dominieren die freien Berghügel, dichter Urwald prägt die Schluchten. Das Grün kommt nicht von alleine - fast jeden Nachmittag entlädt sich ein Tropengewitter über uns. Natur pur! 

Araukarienwald am Cânion Fortaleza, Brasilien.

Ja, und im März 2023 werden wir unser Auto wieder nach Deutschland verschiffen. Mehr als fünf Jahre ist das iMobil nun schon in Südamerika und wir sind in unserer fünften Reiseetappe. Haben wir alles gesehen? Nein! War es eine grandiose Zeit bisher? Ja! Würden wir gern noch länger hier bleiben? Ja, na klar! Wir würden die Reise gern einfach noch einmal von vorne machen! Jetzt noch einmal in Richtung Feuerland, das wäre schon toll, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen auf der Welt und wir wollen weiter …

© P Wroblowski / H Zängerlein 

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