Unsere lange Reise durch Südamerika ist abgeschlossen. Im April 2023 nehmen wir unser Auto im Hamburger Hafen wieder in Empfang. Ein frischer TÜV nach 6 (in Worten: sechs!) Jahren ist schnell erledigt. Bis in den Herbst überholen und modernisieren wir das Auto und die Kabine: Bremsen neu, Achsen und Rahmen entrostet und neu versiegelt, eine mega-große Batterie für die Kabine, Umrüstung auf Kompost-Toilette und ein neues Wasserentkeimungssystem sind die Highlights.
Eigentlich waren wir damit perfekt gerüstet für eine lange Tour über den Winter in Richtung Süden, sogar bis auf die Kanaren. Das war der Plan - und dann kam es Schlag auf Schlag: unsere Mütter gehen stramm auf die 90 zu und im Monatsrhythmus war unsere Aufmerksamkeit gefordert. Das haben wir nicht nur gern getan, sondern wir waren auch sehr froh, dass wir die Zeit und die Möglichkeiten dafür hatten. Unsere Reisepläne haben sich dabei sukzessiv immer weiter nach hinten verschoben. Am Ende landeten wir erst im Februar auf den Kanaren und zwar nicht mit der Autofähre und unserem Mobil, sondern mit dem Flieger, zwei großen Reisetaschen, unserer Tochter und Heikes Mutter. Die Zeit auf Fuerteventura war jetzt zwar ganz anders, aber wunderschön!
Und was ist mit unserem großen Plan, auf dem Landweg bis weit nach Asien hinein zu fahren?
Mittlerweile ist es April 2024 und wir tasten uns mit einer Balkantour erst einmal vorsichtig in diese Richtung vor: Tschechien, Ungarn, Serbien, Nordmazedonien und von dort langsam wieder zurück über Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien. Wir sind ja extrem flexibel und entscheidungsfreudig …
Der weitere Weg über Griechenland, die Türkei bis nach Georgien und Armenien scheint aktuell machbar zu sein. Die Route weiter in Richtung STAN-Staaten wird jedoch immer schwieriger. Aserbaidschan hält die Landesgrenzen nach wie vor geschlossen und damit ist auch eine Verschiffung über das Kaspische Meer nach Turkmenistan nicht möglich. Bleiben der Landweg über Russland (mag Heike nicht) oder den Iran (ist exakt seit gestern, 12.4.2024, auch nicht mehr möglich). Hmmm, da müssen wir wohl noch geduldig sein, was uns nicht schwer fällt. Für die nächsten zwei Jahre bieten Georgien, Armenien und die Türkei mehr als ausreichend Auslauf. Und auch Zypern lockt uns für eine „Überwinterung“. Und wenn sich die Situation mittelfristig nicht entspannt, fliegen wir halt nach Tadschikistan und fahren mit dem Mietwagen in den Pamir - genau!
Im Frühjahr 2024 zieht es uns in den Südosten Europas. Wie immer ist der Weg unser Ziel, aber Nordmazedonien soll den Wendepunkt unserer Balkanrunde bilden. Auf dem Weg dahin werden wir Tschechien und die Slowakei, Ungarn und Serbien durchqueren. Der Rückweg soll uns entlang der Adria führen. Albanien, Montenegro, Kroatien und Slowenien werden dann auf unserer Route liegen.
Statt zu überwintern, sind wir Ende Februar mit unserer Familie für gut zwei Wochen auf Fuerteventura in einer Ferienwohnung und genießen Sonne und Wärme. Und sind jeden Tag aufs Neue erstaunt, wie viel Wohnmobile hier überall herum stehen …
Im Dezember 2022 reisen wir aus Uruguay nach Brasilien ein und wollen Rio Grande do Sur und Santa Catarina erkunden. Das ist nicht so weit, wir haben ja bei dieser Etappe den Urlaubsaspekt in den Vordergrund gestellt - Urlaub vom deutschen Schmuddelwetter unter der Sonne Südamerikas!
Spätestens nach dem siebten ganz normalen Urlaub in Afrika war klar, dass wir unser Overlander-Leben genau mit diesem Kontinent beginnen mussten.
Vom Afrika-Virus infiziert! - so kann man das nennen. Er ist nicht ansteckend, gefährlich ist er auch nicht. Aber er packt einem ganz und gar. Tiefgehend bis ins Herz. Und vor allem: Er lässt einem nie mehr wieder los!
Kuba mit Fidel Castro - das konnten wir gerade noch für ein paar Tage erleben. Dann kamen vierzehn Tage Staatstrauer - das konnten wir auch erleben. Hautnah.