Alles selbst erlebt! In Marokko.

Drei kleine Schluchten mit viel Besuch

 „Le Refuge Bleu“.

Für die Weiterfahrt in die Wüste Richtung Merzouga wählen wir nicht den direkten Weg über die  Schnellstraße Tinghier - Errachidia, sondern wir fahren über Assoul - Imider - Gulmina den Qued Gheris entlang. Der Abstecher lohnt sich voll und ganz: drei kleine wunderschöne Schluchten, vier Überraschungsbesuche und noch ein ganz und gar ursprünglicher Markt in Errachidia.

Unseren menschlichen Besuch können wir leider nicht ablichten, obwohl wir umgekehrt sogar auf Video aufgenommen werden. Nicht, dass wir verloren gehen…

Zwei Schluchten und siebzig Kilometer braucht es, bis wir die Ausstrahlung der Todra Schlucht hinter uns gelassen haben. Erst ab Amellagou betteln die Kinder nicht mehr, sondern winken wieder im „Normalmodus“. 

Nach zwei Schluchten suchen wir uns einen schönen Übernachtungsplatz neben der kurvenreichen Canyonstraße, etwas abseits, aber dennoch von der Straße einsehbar - und bekommen wenig später den ersten Besuch. Drei Ingenieure der örtlichen Energiegesellschaft halten an, schlendern zu uns und bedeuten uns, dass wir hier nicht übernachten könnten. Not safe! Warum, ist nicht herauszukriegen. Wir sollen ins nächste Dorf fahren.

Da laut park4night schon mehrere Overlander hier übernachtet haben, nehmen wir das zunächst nicht so ernst, verlagern unseren Standort aber etwas weiter weg von der Straße - heute Nacht sieht uns da kein Mensch.

Da holpert uns aber ein PKW hinterher, dessen Fahrer sich als ziviler Polizist herausstellt und  uns sagt, hier könnten wir nicht übernachten. Not safe! 

Okay, das macht uns dann doch nachdenklich. Wir fahren zurück nach Amellagou. Inzwischen ist es stockdunkel, die Auberge „Le Refuge Bleu“ ist geschlossen. Wir stellen uns vor die Tür.

Genialer Übernachtungsplatz! Leider ist die einheimische Bevölkerung anderer Meinung.

Nicht lange, da klopft es an der Tür: Ich bin der Hotelbesitzer und das hier ist der Dorfpolizist, er muss eure Personalien aufnehmen. Bitte sehr, bitte gleich. Hier die Reisepässe und die Nummer der Einreiseregistrierung. 

Wir fangen endlich an zu essen. 

Nochmals eine Stunde später klopft der Polizist wieder. Hat er noch die Frage nach dem Woher? Wohin? vergessen.

Jetzt kann die Akte geschlossen werden!


Die Berberdörfer in dieser nicht-touristischen Umgebung sehen  etwas ärmlich aus.

Die Fahrt durch die drei kleinen Schluchten führt uns ins ursprüngliche Marokko zurück. 

12/12/2024

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