Temporärer Import / TIP / Carnet de Passage / Internationale Zulassung
Für die Einreise in ein Land außerhalb der EU muss das eigene Fahrzeug temporär importiert werden. Für manche Länder ist dafür ein Carnet de Passage vorgeschrieben und darüber hinaus auch sinnvoll, da es den temporären Import des eigenen Autos vereinfacht und kostengünstiger macht. Daher sind wir in Afrika mit einem Carnet gereist. Für Südamerika braucht man kein Carnet, der temporäre Import des Fahrzeugs ist problemlos an der Grenze mit den (internationalen) Zulassungspapieren möglich und kostet kein Geld. Im Gegenteil, ein Carnet de Passage erzeugt in Südamerika jede Menge Fragen und Probleme und daher zusätzlichen Aufwand. Der ADAC, der gern Carnets verkaufen möchte, hat das über viele Jahre zwar anders dargestellt, das ist aber aus unserer Erfahrung falsch.
Sowohl das Carnet, als auch eine internationale Zulassung muss man sich besorgen, so lange das Auto in Deutschland noch angemeldet ist. Ebenso darf man nicht vergessen, die Original-Zulassung zu kopieren, solange sie noch gültig ist!
Bei Polizeikontrollen werden regelmäßig verlangt: Pass, internationaler Führerschein, TIP (temporary import permit) oder Carnet, seltener auch die (internationale) Zulassung und die KFZ-Versicherung. Im Ausland interessiert niemanden, ob das Auto zu Hause zugelassen ist oder nicht.
Zulassung / Internationale Zulassung
Viele Overlander reisen mit einer einlaminierten Farbkopie der deutschen Original-Zulassung. Und das funktioniert gut.
Wir reisen mit einer Internationalen Zulassung. Diese ist jeweils nur ein Jahr gültig und eine Erneuerung nur möglich, wenn das Auto in Deutschland zugelassen ist. Das ist für die meisten Fahrzeuge von Langzeitreisenden nicht der Fall, außerdem sind sie selbst ja auch für mehrere Jahre nicht in Deutschland.
Carnet de Passage
Dieses Dokument ist ein Jahr gültig und erlaubt 20 Grenzübertritte. In Deutschland wird das Carnet exklusiv vom ADAC ausgestellt. Folgende Kosten fallen an:
Erstens eine Bankbürgschaft in Höhe der potentiell fällig werdenden Importsteuer. Die Höhe beträgt ca. 30 % des Wertes des Autos bei Erstausstellung des Carnets und wird vom ADAC festgelegt. Die Bankbürgschaft kostet eine einmalige Bearbeitungsgebühr und in der Regel auch eine jährliche Gebühr. Beides hängt von der Höhe der Bürgschaft und der Bank ab und bewegt sich im Bereich 100 bis ca. 500 EUR pro Jahr.
Zweitens ist das Carnet selbst beim ADAC zu bezahlen: knapp 300 EUR (2015), für ADAC-Mitglieder knapp 200 EUR plus die ADAC-Mitgliedschaft - macht zusammen wieder knapp 300 EUR. Da ein Carnet nur 12 Monate gültig ist, fallen diese Kosten jährlich an so lange man sich in Carnet-pflichtigen Ländern bewegt. Das Startdatum des Carnet kann bei Ausstellung maximal einen Monat vordatiert werden, das ist ganz praktisch bei der ersten Verschiffung. Ein Carnet wird vom ADAC auch weltweit per Kurier verschickt. Kosten: etwas 80 EUR.
Wer das alles teuer findet, tröste sich mit den Kosten, die Bürger Großbritanniens dafür zahlen: umgerechnet ca. 750 EUR - pro Monat!