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Epidauros - Sanatorium mit kulturellem Angebot

Mal ehrlich: Wenn man nur ein paar Tage zuvor im Theater von Argos gestanden hat, dann ist Epidauros ein bisschen klein geraten ;-)  „Nur" 12.000 statt 20.000 Sitze, das ist doch ein ganz augenscheinlicher Größenunterschied.

Das Theater von Epidauros kennt jeder, aber … Epidauros war zunächst die bedeutendste Kultstätte für Asklepios, den Gott der Heilkunst, der der Sage nach hier geboren wurde. Zuvor, schon seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. gab es in Epidauros eine Kultstätte, die dem Apollon Maleatas geweiht war, dem göttlichen Vater des Asklepios, der sich ebenfalls schon ein bisschen mit Heilung auskannte. 

Die Heilungsmethode überrascht uns in zwei Punkten:

  • Der Kranke hatte Mitspracherecht. Er reinigte sich zunächst mit heiligem Wasser, brachte dem Apollon ein Opfer dar, studierte dann die fantastischen Heilungen „an der Pinnwand“ und legte sich mit diesen Wundergeschichten im Kopf im sogenannten Abaton schlafen. Jetzt kommt Asklepios ins Spiel. Er flüsterte dem Kranken im Traum zu, wie man ihn am besten kurieren könnte. Perfekte Autosuggestion! Teilweise wurde auch mit Hypnose nachgeholfen. Genial! Noch ein Abstimmungsgespräch mit dem Priester und schon konnte die Kur beginnen.

Hier eine der Wundergeschichten - ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.

Andromache von Epirus kam wegen Nachwuchs. Sie schlief im Abaton und sah einen Traum. Es schien ihr, dass ein attraktiver Jüngling ihr das Röckchen lüpfte und danach der Gott ihren Bauch mit der Hand berührte. Nach dem Traum gebar Andromache einen Sohn von ihrem Mann ...

  • Man kümmerte sich um Körper und Seele, das Heilungskonzept war ganzheitlich. Vermutlich kannte man das Wort damals nicht, aber neben der medizinischen Behandlung wurden auch Entspannung und Ablenkung für den Geist angeboten. Dafür gab es eine Bibliothek und das berühmte Theater.

Diashow

09/06/2021

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