Ein älterer Grieche in schwarzem Anzug, weißem Panamahut und Stock stolziert am Hafen von Igoumenitsa entlang. Ein Doppelgänger von Alexis Sorbas?
Ein anderer spielt beim Einkaufen ganz und gar beiläufig mit einem Komboloi, dem Allzweck-Handschmeichler-Gebets-Kettchen, das die Nerven so angenehm beruhigt. Ist die Zeit stehen geblieben?
Oleander entlang der Autobahn. Bougainvilleen vor jedem Haus. Verziert mit ein paar Unterhemden und das Bild ist perfekt.
Ein Storch auf dem Strommast - der bringt bestimmt Glück! Eine tote Schlange auf der Straße - wahrscheinlich Unglück?
Eine Bäckerei mit unzähligen sündigen „Teilchen". Und ein Espresso aus der Rancilio so dickflüssig wie in Italien. Da haben die Italiener echt gute Missionsarbeit geleistet. Süße Aussicht für die nächsten vier Wochen.
Eine Metzgerei mit ganzen Lämmern im Schaufenster. Können wir auch die Hälfte haben?
Ein Supermarkt, in dem es Reis und Bohnen aus Säcken gibt.
Der erste Einkauf in einem griechischen Gemüseladen. Das Angebot ist bombastisch. Die Kasse ist kaputt. Der Inhaber telefoniert (deswegen) gefühlte zehn Minuten, startet die Kasse mehrmals durch, flucht, fuchtelt aufgeregt, derweil unser Einkauf vor ihm auf dem Tresen liegt. Schließlich gibt er auf. Er tippt genervt auf seinem Taschenrechner herum und zeigt uns 5,80 EUR!
Auch die Zapfsäule an der Tankstelle funktioniert nicht. Wir sollen an eine andere fahren. Die funktioniert auch nicht. Aber nach mehrmaligen Reset strahlt der Tankwart, als der Diesel wieder sprudelt.
In Griechenland gilt zur Zeit Maskenpflicht überall im Freien. Wir fragen den Tankwart, einer der wenigen, der keine Maske trägt, wie streng die Polizei die Maskenpflicht kontrolliert. Er lacht. Alles nicht so schlimm: Police is good! Police is good!
Für die erste Nacht stehen wir einem orthodoxen Kirchlein, das mitten in der Messolonghi Lagune liegt. Hier wird Salz gewonnen und die Lagune ist mit Dämmen durchzogen, die die einzelnen Salzbecken abteilen. Als Peter unseren frisch gekauften Fisch am Picknickplatz zubereitet, lernt er zum ersten Mal die kommunikative Art der Griechen kennen. Jeder Besucher des idyllischen Fleckchens fängt ein Gespräch mit ihm an. Ich stehe im(!) Auto am Herd, beobachte die Szenerie und grinse.
