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Fruška Gora - heiliger Berg und Vorgarten Novi Sads

Eines von vielen Klöstern auf dem heiligen Berg Fruška Gora.

Nur 15 km vor den Toren von Novi Sad liegt unser erster Übernachtungsplatz im Nationalpark Fruška Gora. Zu deutsch heißt er Frankenwald und er sieht auch so aus. Herrlich frühlingsgrüner Laubwald! Gleichzeitig ist der Berg Fruška Gora für die Orthodoxe Religion ein heiliger Berg. Er wird in einem Atemzug mit dem Berg Sinai und Athos genannt. Die Klosterdichte ist so hoch, dass wir auf jeder Wanderung zwei bis drei Klöster besichtigen. Eine tolle Kombination von Natur und Kultur!

Das Kloster Krusedol ist das bekannteste, wir besuchen es am Sonntag morgen. Neunzig Prozent der Besucher - Alt und Jung(!), die Frauen ohne Ausnahme mit Kopftuch, langen Ärmeln und kniebedeckt - kommen, nicht zum Bestaunen, sondern um zu beten. Sie küssen die Ikonen oder den Türpfosten. Das ist uns vollkommen fremd. Auch das Einjährige auf dem Arm wird schon zum Küssen angelernt. 

Leider darf man die alten Fresken im Innern dieser Kirche nicht fotografieren. In den anderen Kirchen sind die Fresken meistens neu mit fast schon grellen Farben restauriert. 

Es gibt keinen weißen Fleck im Innern einer orthodoxen Kirche.

Mit unserer Ankunft in Fruška Gora ist auch der Sommer eingekehrt. Wir sind jetzt drei Wochen unterwegs und bisher lagen die Temperaturen zwischen 10° und 15° tagsüber. Jetzt ziehen wir das erste Mal die Jacken aus und freuen uns über die Sonne!

Das tun die Serben auch. Sie strömen am Wochenende aus Novi Sad und Belgrad ein und besetzen die Picknickplätze zum Teil schon zum Frühstück. Dann werden aber auch gleich Feuerchen gemacht, erlaubte in der gemauerten Feuerstätte und unerlaubte direkt unterm Baum …

Endlich Sommer.

Es ist auch Fruška-Gora-Marathon dieses Wochenende. Wanderer und Läufer sind auf kurzen, mittleren, langen und ultralangen Strecken unterwegs. Das Spektrum bewegt sich zwischen 4,4 km und 133,7 km! Letztere Strecke ist an zwei Tagen zu bewältigen. 

Die rot-weiße Markierungen für die unterschiedlichen Strecken durchziehen das gesamte Nationalpark-Gebiet. Besonders witzig sind die Herzchen. Witzig ist auch, dass wir vom Wettbewerb keine Ahnung haben und am Samstag entgegen dem Startnummer-behängten Wanderer-Strom laufen. 


Die verschiedenen Strecken sind rot-weiß markiert. Die Herzchen stechen besonders hervor!

Peter entgegen dem Strom!

27/04/2024

©   Wroblowski / Zängerlein