GPS: -29.16704, -50.09359
Weil die Abbruchkante wie mit der Säge getrimmt aussieht, heißt die Landschaft zwischen der Hochebene und der Küstenregion im Süden Brasiliens Aparados do Serra (Serra = Säge). Hier liegt auch der gleichnamige Nationalpark, der einen der letzten Araukarienwälder Brasiliens schützt, aber auch den berühmten Cânon do Itaimbezinho beherbergt.
Auf dem Weg zum Nationalpark ist es genauso unspektakulär wie zu den acht kleinen Wasserfälle (vorhergehender Eintrag). Bis zum Parkeingang geht es durch Weideland, von unberührter Natur keine Spur. Im Park hingegen dürfen sich die Araukarien ausbreiten. Jeder Baum für sich eine Augenweide. Bis zur Abbruchkante der Canyons bestimmen sie das Bild, dann beginnt der „cloudy and mossy forest“. Dort ist es feucht und und die Niesel- und Nebelschwaden der Wasserfälle wabern umher. Wir haben die Wasserfälle nicht gezählt, aber man hat das Gefühl, dass im 5800 m langen Canyon alle fünfhundert Meter ein größerer und dazwischen kleine Wasserfälle 600 bis 720 m in die Tiefe stürzen. Als wir ankommen, will uns die Rangerin am Parkeingang partout kein Ticket verkaufen: „Heute seht ihr nichts!“. Wir hätten ja unser Haus dabei und könnten einen Tag warten. Der Tipp war Gold wert!
Der Nationalpark ist Welterbe und extrem gut erschlossen. Wir finden es toll, dass nicht Shuttle-Busse das bevorzugte Medium zu den weiter entfernten Aussichtspunkten sind, sondern Fahrräder. Wer nicht wandern will oder kann, schnappt sich ein Mountainbike und fährt den Canyonrand entlang.