Alles selbst erlebt! 2023 in Brasilien.

Abschied von Brasilien: Laguna Merín - II - 

Laguna Merín. Sie liegt vor uns wie ein ruhiger Ozean.

Hallo Peter! Wo ist deine Frau Heike? - Kann das wahr sein? Ich komme von einem kleinen Strandspaziergang zurück und Peter unterhält sich mit einem strahlenden Brasilianer, den ich auch sofort wieder erkenne. Wie schon an Neujahr ist er auch wieder fürs Wochenende zum Campen hier, steht auf einer kleinen Düne und überblickt wer kommt und geht. Wir unterhalten uns zehn Minuten sehr angeregt, dann herzliche Umarmung. Tschüss! 

Das lieben wir an den Brasilianern. Sie sind herzlich, intensiv, aber sie reden sich nicht fest. 

Auch mit unserem neuen Strandnachbarn, einem pensionierten brasilianischen Richter und passionierten Reisefan, läuft es so ab. Wir unterhalten uns zunächst kurz übers Reisen, er fragt, ob wir hier übernachten. Ja. Er selbst ist am Überlegen, er hätte seine Waffe vergessen. Meine Augen werden groß. Er bleibt dann für die Nacht neben uns stehen, wahrscheinlich fühlt er sich jetzt beschützt …

Am nächsten Morgen schenkt er uns einen „Frühstückskuchen“.  Zum Mittagessen bekommen wir eine der leckersten Würste rüber gebracht, am Spieß gegrillt, wie das in Brasilien üblich ist.

Zum Kaffee kommt er mit seinem Stuhl zu uns rüber, wir unterhalten uns „einmal um die Welt“. Wir waren in Afrika, er schon sieben Mal in Russland und vielen zentralasiatischen Ländern. Dann packt er seinen Stuhl. Tschüss! 

Und dann tuckert noch der rote Traktor mit seiner Queen an uns vorbei. Auch den kennen wir schon von Silvester. Da fühlt man sich irgendwie heimisch und es kommt etwas Wehmut auf, denn …



Die zwei sind echt ´ne Wucht. Sie tuckern mehrmals am Tag zum Strand und setzen sich ins Wasser. 

Gepäck auf dem Anhänger: ein zweiter Stuhl, Thermoskanne, Kalebasse mit Bombilla. 

An der Laguna Merín nehmen wir auch Abschied von einem wunderbaren Land, in dem wir viel zu kurz waren und viel zu wenig gesehen haben. Aber “Weniger ist mehr“!  - Daran haben wir uns auch bei dieser Reiseetappe gehalten und das, was wir besucht haben, sehr intensiv genossen. 

Die Reise nach Manaus von Peru aus und die Fährfahrt von dort auf dem Amazonas bis Belém ist leider der Pandemie zum Opfer gefallen, die großen Städte an der Atlantikküste sind eh nicht unser Ding, Iguazú besuchen wir noch am Ende dieser Reise von Buenos Aires aus mit dem Flieger und das Pantanal heben wir uns für später auf. Mal sehen, wann wir diesen Traum verwirklichen …

Vier Tage verbringen wir zum Abschied an der Lagune, …

jeden Tag mit noch schönerem Sonnenuntergang. 

Es ist nicht viel los, insbesondere morgens um 8 Uhr.

Wind und Wellen haben über Nacht gute Arbeit geleistet. 

Menschliche Fußspuren haben noch nichts zerstört.

Letzter Tag: Brasilien weint.

11/02/2023

©    P Wroblowski / H Zängerlein 

©   P Wroblowski /H Zängerlein