GPS: -31.24575, -50.90708
Auf der Fahrt zum Parque Nacional da Lagoa do Peixe sehen wir zum ersten Mal, wie intensiv das Land forstwirtschaftlich genutzt wird. Wir fahren durch Kiefernwälder, so saftig grün, wie wir es noch nie gesehen haben. Kilometerlang begleiten sie uns rechts und links der Straße, gelegentlich zeigt eine blaue Bretterbude an, dass hier irgendwo auch Menschen wohnen. An der blauen Bude hält der Bus.
Zwischen den Wäldern gibt es natürlich auch Weiden. Die reichen bis an die Lagune ran. So ist zehn Meter vor uns die Lagune, das heißt Nationalpark, zehn Meter hinter uns der Weidezaun. Gegen Abend kommt ein Gaucho und kontrolliert den Zaun. Auf dem Pferd. Und ist unglaublich froh, dass er von uns Wasser bekommen kann.
Das Pferd ist definitiv noch ein Arbeitstier auf dem Land. Hin und wieder begegnet uns auch noch ein Pferdekarren. Ein solches Fuhrwerk hat sogar zwischen all den großen LKWs bei Rio Grande mit der Fähre übergesetzt. Wieviel Achsen sie da wohl berechnet haben?
Wir bekommen noch mehr Besuch. Zunächst eine Schlange, die sich kaum unter unserem Auto hervor jagen lässt. Giftig? Nicht giftig? - A snake is a snake!
Und dann fallen in der Dämmerung hunderte Käfer über uns her. Sämtliche Fliegengitter sind geschlossen, aber alle paar Sekunden macht es klatsch! Und wieder ist einer dagegen gebrummt. Das ist uns in zehn Jahren noch nicht passiert: am nächsten Morgen gehen die Fliegengitter nicht mehr auf. Die blöden Viecher haben den Aufrollmechanismus total verstopft. Peter muss das Fenster auseinander schrauben und wir holen mindestens fünfzig Kartoffelkäfer-große Tiere heraus. Manche zucken noch…
Wir verlagern unseren Standort doch lieber wieder ans Meer. An der Praia do Farol fühlen wir uns vor solch unliebsamen Überraschungen sicherer.
Der Strand gefällt uns so gut, dass wir vier Wochen später auf der Rückfahrt noch einmal vorbei schauen.