18.7. -20.7.2012
Tag 18: Ørgardsstolen - Kjerag - Jørpeland
Tagesetappe: 38 km Auto + 40 km Fähre, gesamt: 2360 km Ü: Solvik Camping Jørpeland
It’s hard to be humble, when you climbed Mount Kinabalu - das muss mal wieder zitiert werden, wenn man die schwarze Route auf den Kjerag geschafft hat. Eigentlich war es mehr eine Kletter-, als eine Wandertour, folglich waren wir sehr glücklich, als wir oben ankamen und den Kjerag Bolten zwischen den Felsen sahen, auf dem ein deutsches Mädchen gerade eine Om-Haltung einnahm! Dann haben wir den Blick in die Tiefe gewagt: mehr als 900 m senkrechter Abhang zum Fjord! Gigantisch!
Fazit: 5*-Wanderung bei grandiosem Wanderwetter, sehr anstrengend, 2h hin, gut 700 Höhenmeter, die angebrachten Ketten oft kontraproduktiv, da abgerissen, Halterung krumm etc. Es muss trocken sein, da man ständig senkrecht den Fels rauf oder runter geht oder klettert. Wenn es nass ist, sollte man diese Wanderung lieber nicht machen.
Danach noch Überfahrt mit der Fähre Lysebotn - Lauvvik, dann weiter mit nächster Fähre nach Levik. Besser wäre gewesen schon in Forsand auszusteigen und die Brücke nach Levik zu nehmen. Hinterher ist man schlauer.
Tag 19: Jørpeland - Tau - Starvanger - Tau
Tagesetappe: 10 km Auto + Fähre Tau-Stavanger, gesamt: 2370 km Ü: Parkplatz Fähre Tau
Starvanger Citytour - sehr schönes Städtchen, das 2008 Kulturhauptstadt war.
Luxus-Cruiser Azura liegt im Hafen (Kapazität: > 3400 Passagiere, > 1400 Besatzung) und überragt die Altstadt um mehrere Stockwerke. Durch die engen Gassen betrachtet, sieht das Schiff aus wie ein Hochhaus zwischen den niedlichen Holzhäusern der Altstadt, die über und über mit Blumen geschmückt sind.
Leckeren Hering, den besten den wir je gegessen haben, und gravad Lax gibt es auf dem Fischmarkt.
Schönste Fährfahrt um 19:15 Uhr (zum zweiten Mal am gleichen Tag die Fähre um wenige Minuten verpasst), mit wärmender Sonne im Gesicht und windgeschützt auf der Heckterrasse des Schiffes.
Tag 20: Tau - Preikestolen - Fister
Tagesetappe: 84 km, gesamt: 2454 km Ü: Camping Fister, sehr ruhig und wunderbar gelegen
Als Touri bis zum Preikestolen (Prekestolen, Predigtstuhl), als einsamer Wandersmann auf den Neverdalsfjell.
Am Kjerag erkannt: die Wandersleute nehmen von Stunde zu Stunde zu. Wir stehen also um 7 Uhr auf und gehen um 9:30 Uhr los. Wir wissen, heute werden Massen kommen, können uns aber die Massen noch nicht vorstellen: es werden Tausende!
Die Wanderung selbst ist bis zum Preikestolen (Cliff Trail) nicht soo sehr beeindruckend, da haben wir in den letzten beiden Wochen schon viel schönere und natürlich einsamere Natur gesehen. Aber ein “kleiner Zusatzgipfel”, der Neverdalsfjell auf dem Mountain Trail zurück, beschert uns unglaubliche Ausblicke auf den Lysefjord und Richtung Meer auf Stavanger. Da hier kein Touri mehr zu sehen ist, ein gigantisches Erlebnis. Auch der Preikestolen selbst ist von hier oben beeindruckender als vom Cliff Trail bzw. als wenn man selbst auf ihm drauf steht. Wir sind durch den Kjerag gestählt, jetzt sind wir ja nur auf 604 m und schauen wieder bäuchlings in die Tiefe - ein Witz!
Zum Schluss gibt es noch Yoga-Übungen auf dem Fjell, wunderschöne Wollgras-Feen und Troll-Besänftigung indem wir immer schön einen Stein auf die Steinmännchen legen.