Nordfjord, Geiranger, Ålesund, Trollvegen

1.8. -6.8.2012

Tag 32: Oldevatn - Briksdalsbreen - Geiranger Fjord / Maråk

Tagesetappe: 141 km, gesamt:  3665 km                   Ü: Homlong, Stellplatz an kleinem Hafen, gehört zu Homlong Camping

Im Oldedalen sehen wir auf der Fahrt zum Briksdalsbreen sehr, sehr schöne Campingplätze, die an den Seen gelegen sind und einen wunderschönen Blick hinter ins Talende zum Gletscher haben.

Briksdalsbreen

¾  h Wanderung von der Briksdalsbre Fjellstua zum Gletscher auf überlaufenem Touripfad parallel zur Fahrstraße. Mindestens drei Busse kippen ihre Ladung aus, die mit Elektro-“Trolls” den Berg hinauf gekarrt werden. Die Gletscherzunge an sich ist sehr schön. Man sieht sogar gleichzeitig in zwei Täler, über die Gletscherzungen des Jostedalsbreen in die Tiefe “kriechen”. Wegen der Masse der Touris ist das Ganze für uns nicht besonders attraktiv.

Geiranger

Zwei Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker und ca. 10 Reisebusse kommen uns entgegen. Mit 300 Einwohnern und mehr als 100 Kreuzfahrtschiffen pro Jahr, ist das ein Verhältnis von 3:1, Tendenz steigend zugunsten der Schiffe. Mehr ist nicht zu sagen.

Wir übernachten 2,5 km westlich von Geiranger, das eigentlich wohl Maråk heißt, in Homlong an einem winzigen Hafen und beschließen, schnell die Kurve zu kratzen. Wir werden wohl morgen auf einen schönen Aussichtspunkt wandern, aber die Fjordfahrt mit dem Sightseeing-Boot “geben wir uns nicht”. Die auch touristischen Orte Eidfjord und Ulvik sind viel schöner, vom einsamen Osa und dem Lysefjord gar nicht zu reden.


Tag 33: Geiranger - Sjøholt

Tagesetappe: 70 km, gesamt:  3735 km                       Ü: Sjøholt Camping, sehr schön ruhig gelegene

Eindrücke zu Geiranger:

  • Wenn man die 2 Serpentinenstraßen, die zu Geiranger hinunterführen, entlang schaut, dann zählt man *gleichzeitig* mindestens 5 Busse, nicht selten mehr.
  • In 24 h haben wir 3 Kreuzfahrtschiffe gesehen: 
    Ihre Generatoren machen Krach so laut wie das Rauschen einer Autobahn, auch wenn sie vor Anker liegen.
    Sie stoßen eine Abgaswolke in den Himmel, die sich im engen Tal festsetzt und wie eine Dunstglocke darüber hängt. Furchtbar!
  • Nach 4 Wochen Norwegen gibt es hier die ersten Bausünden in Form großer Betonklotz-Hotels.
  • Fazit: 
    Erster Eindruck: sehr touristisch und gar nicht schön.
    Zweiter Eindruck: geniale Lage, landschaftlich nicht zu toppen.

Eine Wanderung von Homlong zum Aussichtspunkt Homlongsetra (550 m hoch) hat uns mit Geiranger “versöhnt”: toller Blick auf den Wasserfall Seven Sisters, viel besser als vom viel gepriesenen Parkplatz am Adlerweg / Øvrevegen


Tag 34: Sjøholt - Ruhetag

Tagesetappe: - , gesamt:  3735 km                                Ü: Sjøholt Camping, sehr schön ruhig gelegen

  • Lesen
  • Radfahren
  • Friseur (70 EUR, doppelt soviel wie daheim)
  • Nussschnitten (selbst backen!)
  • Wäsche Waschen


Tag 35: Sjøholt - Ålesund - Åndalsnes - Trollveggen/Romsdal 

Tagesetappe: 175 km, gesamt:  3910 km                       Ü: Trollveggen Camping, bisher schönster Platz, zu Recht vom ADAC empfohlen

Ålesund:

  • sehr schmuckes Städtchen im Jugendstil trotz verhangenen Himmels
  • bester Kaffe und Kuchen seit 5 Wochen (hausgemachte Rüeblitorte  = Gulrotkake, Sprich: Gülrutkake, da hört man doch die goldene = gelbe Rübe raus!)
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Trollveggen / Romsdal:

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Tief hängende Wolken, dahinter die schwarze, nasse, 1000 m hohe Trollwand (Trollveggen).  Die, obwohl die Wolken nur die ersten 100 m frei geben, gerade dadurch noch bedrohlicher aussieht. Davor der rauschende Gebirgsbach Rauma, der gerade den Eiafossen hinter sich hat. Auf der Böschung: wir mit unserem iMobil.

Es ist so laut, dass wir uns einen Tag später zum Schlafen doch 10 m weiter hinten einen Platz suchen. 10 m? - ja, das nimmt schon eine Menge Dezibel weg, denn wie jedes Kind aus der Physik weiß, nimmt die Lautstärke quadratisch mit der Entfernung ab unter der Annahme, dass der Fluss eine stabförmige Quelle ist :-)


Tag 36: Trollveggen/Romsdal

Tagesetappe: - km, gesamt:  3910 km                        Ü: Trollveggen Camping, bisher schönster Platz, zu Recht vom ADAC empfohlen

Da die Wolken die Trollwand nicht frei geben, verschieben wir die Wanderung entlang des Trollstigen auf den nächsten Tag.

Kleine “Rundtour” (<  1 h) vom Campingplatz Trollveggen am rauschenden Fluss Rauma und dem Eiafossen entlang. Seht schöner Spaziergang durch Birken- und Farnwäldchen. Wie schon oft: cloudy and mossy Forest.

Eigentlich soll der Weg laut Beschreibung nach 30 min wieder am Campingplatz heraus kommen. Wir gehen weiter den Fluss entlang und landen zu guter letzt auf dem Rückweg die Fahrstraße entlang am Trollveggen Touristencenter. Schrecklich, schnell weg!

Trollveggen am nächsten Morgen - das Warten auf Sonne hat sich gelohnt.


Tag 37: Trollveggen/Romsdal - Trollstigen -Mittet/Langfjord

Tagesetappe: 70 km, gesamt:  3980 km                                  Ü: Mittet Camping, sehr schöner Platz, ADAC! 

Für die Erkundung des Trollstigen gibt es drei Möglichkeiten:

1. Touri-Version: 

Setze dich in einen Bus oder ein Bubil (=WoMo) und lass dich oder kutschiere selbst die Serpentinen rauf oder runter.

2. Alles-selbst-erlebt-Version:

Wunderschöne Wanderung auf dem Kløvstien, dem alten Weg über den Trollstigen aufs Fjell. Gleich vom ersten Parkplatz vom Romsdal Richtung Trollstigen (Kløvstien ausgeschildert). Noch in der Ebene geht’s los durch eine schöne Gebirgsflusslandschaft, durch Birken- und Farnwälder, durch Schutthalden, die durch den irgendwann übergetretenen Fluss auf dem Weg liegen, durch saftige Blumenwiesen, später durch Heidelbeerheiden. Rechts und links 1000 m senkrechte schwarze Wände, die in spitzen Zacken enden. Wenn da mal keine Trolle wohnen.

Wir laufen bis kurz bevor der alte Wanderweg die neue Fahrstraße das erste Mal quert. Da hängt eine Kette über den nassen senkrechten Fels. D.h. jetzt fängt die Kraxelei an. Wir wollten aber so und so nicht das letzte Stück gehen, das 4 bis 5-mal die Straße quert. Wir haben schon einen wunderbaren Blick auf den Wasserfall um die Ecke, über uns die Aussichtsplattform mit Touristen, vor uns die Fahrstraße, über die sich die Autos hoch- und runterschrauben. 

Wir tragen uns ins Gipfelbuch ein: H. + P. (fra Tyskland) sind stolz hier oben zu sein!

Das nächste Mal, weiß ich auch, was “stolz” auf norsk heißt und dann schreibe ich einen ganzen norwegischen Satz.

3. Bike-Variante

3 a) Mit dem Mountainbike den Wanderweg entlang, dann Bike schultern und an Ketten die nasse, senkrechte Wand hochklettern.

3 b)Weniger romantisch: mit dem Straßenfahrrad zwischen Autos und Bussen die geteerte Straße lang.

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Blick zurück in ins Tal und nasse, ketten-bespannte Wand, über die einer mit dem geschulterten Fahrrad an uns vorbei geklettert ist.

Auf dem Weg zum Langfjord kommen wir an einem kleinen Hafen vorbei, wo eine Gruppe deutscher Fischer (Nordlichter, wortkarg bis zum geht nicht mehr) gerade ihren Tagesfang zerlegen. Wir wollen ihnen einen Fisch abkaufen: erst darf das nur der Boss entscheiden, letztendlich bekommen wir dann doch ein Seelachsfilet und eine Makrele geschenkt!

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