Anreise über die Schweiz und Genua nach Palermo

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Am Dienstag, dem 16.4.2013, geht es ab auf die Autobahn in Richtung Süden, obwohl man bei mehr als 20°C auch zu Hause hätte bleiben können. Bis Basel kein Problem, dann eine Stunde Stau gleich nachdem wir an der Grenze unsere „Schwerverkehrsabgabe“ für das iMobil entrichtet haben. Mit dieser Verzögerung kommen wir erst nach 20:00 Uhr in Seedorf an der Südspitze des Vierwaldstätter Sees an. Das ist auf halbem Weg nach Genua ein idealer Platz für einen Tag Pause. Wir erkundigen uns noch nach den Abfahrtszeiten für die Linienschiffe, da wir am nächsten Tag einige Stationen fahren wollen, um dann über die Berge zum Ausgangspunkt zurück zu wandern. Abfahrt kurz vor 10:00 Uhr klingt nach einem entspannten Frühstück.

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Grandioser Empfang in der  Schweiz


Wie erwartet kommt die Regi, so heißt das stolze weiße Schiff, mit Schweizer Präzision auf die Minute genau an, nur das Landemanöver konnten die Fähr-Jungs letztes Jahr in Norwegen deutlich besser. Im Zick-Zack-Kurs geht es über den See bis wir nach 45 Minuten Fahrt an der Station Rütli aussteigen. An dieser historischen Stelle wurde gemäß der Schweizer Chronik am 7. November 1307 der Rütli Schwur geleistet: Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern ... wir wollen frei sein wie die Väter waren ... und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen! (Für diesen weisen Spruch Gruß an Markus als echten Schweizer und Mathias, Karl, Frank und Andrea sowie Wolfgang als Steuerzahler in der schönen Schweiz!). Hier führt der Wanderweg „Weg der Schweiz“ entlang und wir werden etwas mehr als eine Etappe wandern. Gleich nach dem Anlegen des Schiffes geht es mehr als 400 m ziemlich steil den Berg hoch und wir kommen ordentlich ins Schwitzen. Dafür werden wir mit einem grandiosen Ausblick belohnt und bei Cappucino und hausgemachtem Tiramisu (Peter: Schokolade, Heike: Erdbeere!) müssen wir uns schon in den Schatten verziehen.

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                     Der Aufstieg hat sich gelohnt.                                                                                Und wir belohnen uns!

Wieder unten am Ufer blühen bereits die Bäume, Mitte April eine Stimmung wie am Comer See. Abends gibt es im Restaurant Seeperle frische Fischknusperli satt und einen guten Schweizer Rotwein aus dem Wallis haben sie auch. Damit sind wir gestärkt für das Abenteuer am zweiten Tag: die Jungfernfahrt mit unserem neuen Sea-Kajak Gertud II (Gertrud I gehört Frank und Andrea). Das Boot ist wirklich klasse, weil relativ leicht (15 kg), kompakt zu verstauen und tatsächlich in 10 Minuten einsatzbereit. Der Marktführer für so etwas sitzt ausgerechnet in der Seefahrer-Nation Österreich. Wir finden jedenfalls schnell den gleichen Rhythmus beim Paddeln und absolvieren ordentliche 6 km auf dem See.  Die Regi war schneller als wir, die Schwäne nicht!

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Mittags wird es Zeit aufzubrechen, denn für 23:00 Uhr ist die Fähre ab Genua nach Palermo/Sizilien gebucht. Wir kommen bei fast leerer Autobahn überpünktlich an, stellen das Auto im Hafen in die Schlange und haben noch Zeit, die Stadt zu erkunden sowie für ein gutes Abendessen in der Via Balbi (Unesco Weltkulturerbe). Bei für uns sommerlichen Temperaturen kann man gut draußen sitzen.

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Die Fähre kommt verspätet an und wir beobachten das Entladen von mehr als 100 Sattelauflegern mit Containern. Das Entlademanöver ähnelt mehr einem Go-Kart-Rennen als professioneller Container-Logistik. Wir haben bestimmt 20 Fähren in Norwegen benutzt und einmal auch eine über den Sambesi von Botswana nach Sambia. Wir finden bestätigt, dass Italien irgendwo in der Mitte liegt … Ich, Peter, entschuldige mich bei allen meinen italienischen Freunden/Bekannten, aber das war wirklich mein spontaner Gedanke.

Den gesamten Freitag verbringen wir bei Sonnenschein und ruhigem Wetter auf dem Mittelmeer. Rund 800 km mit 22 Knoten in 20 Stunden. Es ist wie eine kleine Kreuzfahrt, nur nicht so komfortabel. Immerhin gibt es eine Kaffeebar an Bord und die Bardame hat Geburtstag.

Wir kommen natürlich auch mit Verspätung an, was den Vorteil hat, dass wir den Sonnenuntergang noch auf See erleben. Gerade noch rechtzeitig taucht Sizilien am Horizont auf und bei der Einfahrt in den Hafen von Palermo gibt es fantastisches Zwielicht in der Dämmerung. Eine sehr schöne Ankunft und ein charmantes Willkommen!

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                                                   Schöner kann eine Ankunft kaum sein. Willkommen auf Sizilien!


Unsere Anreise-Route bis Sizilien:

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