Unser Ziel am 1. Mai ist Noto Antica, das sind die Ruinen einer Stadt, die durch das verheerende Erdbeben 1693 vollständig zerstört wurde. Damals war die gesamte Region im Südosten Siziliens betroffen, von Catania über Syrakus bis Noto. Während die Küstenstädte wegen ihrer Häfen an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurden, hat man die Ruinen von Noto sich selbst überlassen und die Stadt einfach einige Kilometer weiter entfernt von Grund auf neu errichtet. So ist Noto heute eine Stadt vom Reissbrett der Architekten des ausgehenden 17. Jahrhunderts - und dem Stil der Zeit entsprechend - in lupenreinem Barock errichtet. Jetzt sind wir weder Spezialisten für historische Architektur noch Fans von Städten, aber das „neue“ Noto beeindruckt schon sehr.
Aber auch Noto Antica hat etwas Besonderes zu bieten! Statt nämlich die alten Trümmer lediglich in einem riesigen Freilichtmuseum darzubieten, wurde ein Teil der Stadt in einen ziemlich großen Picknickplatz verwandelt, eher schon ein Picknick-Park! Und der wird offensichtlich von den Italienern intensiv genutzt. Der 1. Mai war nicht nur Feiertag, sondern es gab auch herrliches Sommerwetter und so war das weitläufige Gelände mit seine Grillstellen und schattigen Plätzen unter Pinien gut gefüllt mit Großfamilien bestehend aus drei Generationen (keiner bleibt zu Hause, das wäre ja traurig!) und auch Gruppen Jugendlicher. Es ging sehr lebendig, aber auch sehr manierlich zu. Man konnte sich sehr wohl fühlen in dieser Gesellschaft. Es war aber auch sehr angenehm zu erleben, wie es abends immer ruhiger wurde und wir noch vor 20:00 Uhr ganz allein waren. Da wir am Tag eine ziemlich lange und bei den hochsommerlichen Temperaturen auch sehr anstrengende Wanderung gemacht hatten, gönnten wir uns sizilianische Würste vom Grill, die es mit jeder Thüringer Bratwurst aufnehmen können.
Der Blick von Noto Antica zurück in das nach dem Erdbeben Diesen Südhang müssen wir wieder hoch - und das zur
neu erbaute Noto. Am Horizont das Ionische Meer. Mittagszeit.
Schöne Wege entschädigen. Eine solche Mauer hat ja mal richtig Mühe gekostet, sie ziehen sich Kilometer weit durch das Land. Unverständlich daher, dass sie heute sehr oft verfallen.
Beim Zitronen klauen - äh, beim Mundraub meine ich natürlich. Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?
Für Nicht-Botaniker: Zitronenbäume sind immergrün und tragen gleichzeitig Blüten und Früchte.
Ein schattiges Plätzchen für uns, man musste nur mit der Sonne weiter ziehen. Noto ist eine schmucke Stadt im reinen Barockstil.
In Noto Antica machen wir einen Tag Pause und sind nach dem Ansturm am 1. Mai - mit Eiswagen - ganz allein.
Der Grundriss ist nicht historisch gewachsen, sondern am Reissbrett entstanden.
Unsere Fahrt von der Südost-Spitze der Insel nach Noto Antica.