Die Madonie ist ein Gebirgszug im Norden von Sizilien und seit 1989 Naturpark. Dort findet man u.a. den nach dem Ätna (3.329 m) zweithöchsten Berg Siziliens, den Monte Carbonara (1979 m). Außerdem gibt es ausgedehnte Wälder, die zu den artenreichsten Europas zählen: Kork- und Steineichen, Ulmen, Stechpalmen und eine Besonderheit - die Nebrodi-Tanne, von der es nur noch ca. 30 Exemplare gibt. Und im Winter kann man hier sogar Ski fahren.
Die Beschreibung der Wanderung zum Monte San Salvatore klingt vielversprechend und wir werden nicht enttäuscht: Auf frisch präparierter Route erklimmen wir die Berghöhen und genießen bei sagenhafter Kulisse mit grandioser Fernsicht unser Picknick. Auch zwei Nebrodi-Tannen finden wir. Das ist einfach, weil sie eingezäunt und nummeriert sind. Bei so viel schöner Natur um uns herum haben wir es nicht so eilig und auch nicht so die rechte Lust auf die ganz harte Tour und kürzen etwas ab. Heute ist mal ein gemütlicher Wandertag, das waren allerdings immer noch einige Stunden.
Bereits bei der Anfahrt morgens entdecke ich auf den letzten Kilometern aus den Augenwinkeln einen „vielversprechenden“ Waldweg - man bekommt einen Blick dafür. (Für Nicht-Insider: vielversprechend bedeutet hier - gut als Übernachtungsplatz geeignet.) Und tatsächlich, nach einigen Hundert Metern gibt es eine kleine Wiese mit schöner Aussicht. Schon bald ist es stockfinster, dann geht der Mond auf und wir bestaunen den sternklaren Himmel. Ein sehr schöner Platz für die Nacht. Am nächsten Morgen werden wir von einer Kuhherde geweckt, die bei Sonnenaufgang allein ihren Weg auf die Alm sucht. So macht das Reisen Spaß!
Es grünt und blüht, zu unserer Überraschung: ganze Felder von Alpenveilchen.