Wer weiß, was Nekropolen sind, kann diesen Absatz überspringen. Laut Wikipedia „Totenstädte“, also Begräbnisstätten mit einer baulichen Komponente. Wenn diese fehlt, spricht man von Gräberfeldern. Die Nekropolen von Pantalica sind Weltkulturerbe und schon ab der Autobahn Syrakus - Catania gut ausgeschildert.
Die bauliche Komponente ist eigentlich nicht mehr zu erkennen, weil es sich um Holzhäuser gehandelt hat. Und da es sich um eine Totenstadt aus der Zeit um 1000 Jahre vor Christus handelt, ist davon über die letzten 3000 Jahren nicht viel übrig geblieben. Dennoch sind die 8000 Begräbnisstädten in diesem Tal beeindruckend und außerdem handelt es sich um ein sehr schönes Tal, welches das Flüsschen Anapo da in den Kalksteinfels geschnitten hat. Wir durchwandern das Tal, queren zweimal den Fluss trockenen Fußes und finden Gelegenheit für ein Bad unter einem Wasserfall. Das Mikroklima im Tal ist tropisch feucht und warm. Es wachsen sogar Bananenstauden. Entsprechend anstrengend ist die Wanderung, insbesondere der Aufstieg um einige 100 m, bis auf den Höhen plötzlich wieder ein frischer Wind weht.
Das Tal des Anapo. Tief eingeschnitten und mit tropischem Mikroklima!
Die Grabstätten, 8000 an der Zahl.
Pausenplatz am Fluss und Dusche unter dem Wasserfall. Immer wieder laden schöne Stellen zu einem Bad ein.
Wir finden einen Schotterweg, der zu einem verlassenen Bauernhof führt. Bei Haus und den Stallanlagen sind die Dächer bereits eingefallen, die Mauern stehen noch sehr gut, auch die Eingrenzung des Grundstückes durch eine Trockenmauer. Dort verbringen wir die Nacht, allein und ruhig. Am nächten Morgen geht die Sonne bereits um 6 Uhr auf, der Himmel ist strahlend blau. In Richtung Norden auf einer Anhöhe erkennen wir den Ort Sortino und dahinter - das sieht so aus wie, das kann doch nur, jawohl - das ist der Ätna! Da wollen wir heute hin! Damit beginnt ein neues Kapitel unserer Inseltour: rund um den Ätna.
