Was hängt da vor der Kühlerhaube?
Ein Chambo! Ziemlich ungewöhnlich, diese Art des Transports: Fährt ein Bus vom Malawi-See nach Lilongwe, dann nimmt er auch einen Bündel Fische mit, je nach Größe festgezurrt am Außenspiegel oder Scheibenwischer. Nicht alle Fische schaffen es bis zur Hauptstadt, die besten finden ihren Abnehmer schon in den Bergen. Trauben von Menschen stehen dann am Straßenrand um die Busse herum und handeln um die Fische.
Uns fliegen die Chambos (Barsch aus dem Malawi See) direkt vom See in die Pfanne. Kaum hat man es sich auf einem Campingplatz gemütlich gemacht, schon kommt ein Fischer in seinem Einbaum vorbei gepaddelt. Ein kurzer Wink genügt. Fünf Minuten später ist der Fisch ausgesucht. Ausnehmen und entschuppen ist im Preis inbegriffen - Messer und Brett muss man allerdings selbst stellen. Die Kerle sind wirklich „arme Deifel“!
Wer wusste, dass die Süßkartoffel mit der Petersilie verwandt ist ?
Die Süßkartoffel ist mit der Petersilie und Karotte verwandt, aber nicht mit der echten Kartoffel! Offensichtlich spielt der Verwandtschaftsgrad aber keine Rolle - bei Kennern und Neulingen wie uns wird die Süßkartoffel oder Pastinake wie eine echte Kartoffel behandelt. Am Straßenrand von Sambia und Malawi gibt es leckere Süßkartoffel-Pommes Frites, bei uns landet sie im Eintopf - über offenem Feuer gekocht versteht sich. Und egal in welcher Form wir sie bisher gegessen haben, sie hat uns immer hervorragend geschmeckt.
Was gibt es noch Exotisches?
Im April bei unserer Fahrt von Süd nach Nord tauchen neben Unmengen von Tomaten und Gurken (der Griechische Salat ist gesichert!) Okra, Erdnüsse, Guaven und Mini-Bananen aus eigenem Anbau im Angebot am Straßenrand auf. Die Guaven breiten ihren intensiven Duft in unserem ganzen Auto aus und der Geschmack der kleinen Bananen ist umwerfend! Wahrscheinlich können wir nie mehr wieder eine Banane aus einem deutschen Supermarkt essen. Für den Rest des Lebens verdorben!
Und was ist das seltsame Ding im Foto hinten in der Mitte? Eine getrocknete Baobab Frucht. Ein ganz neues Geschmackserlebnis: etwas zitronig-säuerlich vom hohen Vitamin-C-Gehalt. Man knuspert das trockene Fruchtfleisch um die Kerne ab und nimmt dabei auch noch jede Menge Oxidantien zu sich. So viel Gesundheit kann ja nur lecker sein!
Bei unserer Rückfahrt im November ist Mango-Hauptsaison. Wenn die Flughunde dafür extra aus dem Kongo einfliegen, dann muss das seinen Grund haben!
10 mittelgroße Mangos kosten am Straßenrand 5 Kwacha (0,43 EUR) - man kann aber auch gleich einen ganzen Eimer kaufen.
Außerdem hat die beginnende Regenzeit riesige Pilze aus dem Boden schießen lassen. Überall stehen Kinder am Straßenrand und halten uns ihre Funde entgegen - manche so groß wie ein Regenschirm. Der größte war bestimmt 80 cm hoch und hatte eine halben Meter im Durchmesser. Ein paar „kleinere“ haben den Weg in unsere Pfanne gefunden.
3 Speiseteller-große Pilze ergeben zwei Mahlzeiten für uns und kosten 10 Kwacha (0,86 EUR).