Jeder Tag ist ein Abenteuer! - diesen Spruch des Kalahari-Farmers Pieter sagen wir uns öfters und meinen die kleinen Überraschungen des täglichen Reiselebens. Die Suche nach Butter (wer braucht schon Butter in Afrika?) kann zum Abenteuer werden, das Aktivieren einer SIM Karte, das Finden eines lauschigen Übernachtungsplatzes und das Fotografieren eines Sonnenuntergangs hinter den kongolesischen Bergen.
Alles nichts gegen den heutigen Tag. Wir haben 230 km vor uns, die ersten 140 km von Chishimba Falls nach Mporokoso entpuppen sich als positive Überraschung (nur 30 km sind noch ungeteert, aber im Endstadium einer Baustelle, super!).
Danach werden iMobil und Fahrer auf eine echte Probe gestellt: Lehm-, Erd-, Sandpiste wechseln sich ab und werden schlechter und schlechter. Nach 30 km geraten wir in einen heftigen Tropenschauer, der Senken in Morast und die lehmigen Abschnitte in eine „Eis-Arena“ für Autos verwandelt. Das iMobil stellt sein Hinterteil schräg und bewegt sich entlang der Furchen wie ein Skorpion vorwärts. Wir steigen aus, versinken bis zu den Knöcheln im Morast und können uns vor Glitschigkeit kaum auf den Beinen halten. Die Reifen des Fünf-Tonnen-iMobils sind gefährlich tief eingesunken. Umkehren? Nein, durch den letzten Abschnitt wollen wir nicht noch einmal durch. Nichtsahnend, dass das Schlimmste noch vor uns liegt, fahren wir weiter …
… bis von der Straße eigentlich nichts mehr übrig ist. Im kleinen Dorf Chiwala hat ein schweres Unwetter alles weggespült, was man noch Straße nennen könnte. Vor uns tun sich ein Meter tief ausgewaschene Furchen auf. Wenn wir da reinrutschen, hilft nur ein LKW, der uns wieder herausziehen kann. Nur - wir haben auf dieser Strecke noch gar kein anderes Auto gesehen und ein LKW könnte erst nach der Regenzeit, sprich in zwei, drei Monaten hierher kommen...
Als wir Stunden später beim Sonnenuntergang bei den Lumangwe Falls sitzen, wissen wir: Da nützen Allrad und Diff-Locks nicht mehr allein - wir hatten auch einen Schutzengel dabei!
In der wenig befahrenen Straßen-Seenlandschaft wächst Leider gibt das Bild die Realität nicht wieder:
schon Gras. Wo ist hier die Straße geblieben?